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Kurztrip Toulouse – 9 Tipps für wenige Stunden

4.9
(7)

Diesmal nicht mit dem Auto, sondern per Flugzeug: Unsere Anreise für die Genusstage in Moncé im schönen Périgord führte uns, aus München kommend, gegen Abend nach Toulouse, der viertgrößten Stadt Frankreichs.

Wir hatten einen Abend und einen Vormittag, um etwas von dieser Stadt zu sehen, die wir noch nicht kannten. Nicht sehr viel, aber doch besser als gar nichts. Hier findest du 9 Tipps für einen Kurztrip Toulouse – 9 Tipps für wenige Stunden.

Zunächst aber einige Informationen über Toulouse:

  • In Toulouse leben 466.000 Einwohner, im Großraum sind es 1,3 Millionen.
  • Toulouse ist die drittgrößte Studentenstadt Frankreichs mit etwa 100.000 Studenten.
  • Der Firmensitz von Airbus befindet sich in Toulouse.
  • Toulouse wird auch die Veilchen-Stadt genannt. Die Pastellpflanze verhalf Toulouse im 16. Jahrhundert zu Reichtum und du findest sie überall.
  • Toulouse liegt am Jakobsweg.
  • Toulouse ist Rugby begeistert und hat die beste Rugby Mannschaft von Frankreich.
  • Toulouse liegt vom Mittelmeer nur etwa 150 Kilometer entfernt.
  • Bei guter Sicht sind die 110 Kilometer entfernten Pyrenäen zu sehen.
  • Von Toulouse nach Barcelona sind es etwa vier Autostunden.

Kurztrip Toulouse – 9 Tipps für La Ville Rose

Toulouse verdankt ihren Beinamen Ville Rose (rosafarbene Stadt) den hier schon seit der Antike verwendeten Tonziegeln. Diese Ziegel heißen in Toulouse Brique foraine und lassen die Fassaden in warmen Farben leuchten, eben in einem weichen Rosa bis manchmal hin zu leuchtendem Orangerot.

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Kurztrip Toulouse – La Ville Rose

Schon auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt war dieses einladende Farbenspiel auf den Häuserfassaden zu genießen, die Abendsonne hat das noch verstärkt. Überhaupt hatten wir einen sehr schönen ersten Eindruck von der Stadt. Wir fuhren durch eine Platanenallee entlang des Canal de Brienne mitten ins Zentrum hinein. Schöner Beginn.

Das wunderschöne Toulouse bietet neben seiner uralten Geschichte auch besondere gastronomische Erlebnisse, Sport in Form von beispielsweise Rugby und natürlich High-Tech mit Luftfahrtindustrie und der Cité de l’espace.

Eine Stadt am Wasser

Vor allem aber ist Toulouse eine Stadt am Wasser. Der Fluss Garonne, der Canal du Midi, der Canal Latéral und der Canal de Brienne durchqueren die Stadt und verleihen ihr einen ganz besonderen Charme.

Hausboote haben auf dem Canal de Brienne festgemacht, Ausflugsschiffe warten auf der Garonne auf Ausflügler und der Canal du Midi kommt vom Atlantik und verbindet seit dem 17. Jahrhundert Toulouse mit dem Mittelmeer. Er gehört zum UNESCO-Welterbe.

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Hausboot auf dem Canal du Midi

Am Ufer der Garonne picknicken abends junge Leute, Familien oder Paare; Lichter spiegeln sich im Wasser, Brücken sind erleuchtet – eine Stadt am Wasser hat einfach ein besonderes Flair.

Unser Hotel: Ibis Toulouse Centre

Unser gebuchtes Hotel, das Ibis Toulouse Centre, liegt sehr zentral, ganz dicht neben der Place Jeanne d’Arc mit U-Bahn-Station. Hierher sind es fußläufig vom Hotel nur ca. 200 m.

Vom Flughafen aus waren wir mit dem Mietwagen in 20 Minuten dort und konnten auf dem Hotelparkplatz parken. Das Hotel ist ein einfaches City-Hotel und geeignet für einen kurzen Aufenthalt. Das Zimmer und auch das Bad sind klein, aber ausreichend für eine Nacht. Die Mitarbeiter sind nett und hilfsbereit. Ein Frühstück wird auch angeboten.

Vor allem aber war es die Lage, die uns dieses Hotel wählen ließ. Von hier aus waren wir in wenigen Minuten mitten in der Altstadt und dicht an allen Sehenswürdigkeiten.

Hier also meine Tipps:

1: Am Abend in die Altstadt

Nach wenigen Schritten sind wir von unserem Hotel aus schon mitten in der Altstadt von Toulouse mit ihren Halb-Fußgängerzonen. Aufpassen musst du schon, denn ganz unvermittelt tauchen mal ein Auto, mal ein Moped oder Fahrräder neben, vor oder hinter dir auf.

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Kurztrip Toulouse – auf in die Altstadt

An diesem Abend sind auch viele junge Leute unterwegs, Toulouse ist die drittgrößte Universitätsstadt in Frankreich. Entsprechend belebt ist die Innenstadt.

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Ein Abend in der Altstadt von Toulouse

2: Place du Capitole – Herz der Stadt

Schon sind wir am Place du Capitole, dem Wahrzeichen und Herz der Stadt Toulouse.

Dieser quadratische Platz ist mehr als nur ein Platz: Hier kommen die Einwohner von Toulouse zusammen, um ihre wichtigsten Ereignisse zu feiern, ob Siege der Rugby-Mannschaft der Stadt oder Studenten-Partys, ob andere besondere Ereignisse im Jahreslauf, hier ist immer etwas los.

Bei unserem Besuch waren auf dem Platz Zelte aufgebaut für eine große Senioren-Veranstaltung. Auch das Capitole selbst wird gerade renoviert, wie du unten sehen kannst. Aber du kannst gut erkennen, wie belebt der Platz ist.

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Kurztrip Toulouse – immer etwas los auf der Place du Capitole

Das hat uns leider den Blick auf den Boden des Platzes verwehrt, der auch ganz besonders ist. Deshalb unten ausnahmsweise ein Foto, das nicht von mir ist.

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Place du Capitole bei Nacht, Foto: KLM Reiseführer

Auf dem Boden des Platzes, wenn er nicht verdeckt ist, kannst du das Symbol der Region bewundern: das riesige okzitanische oder Tolosaner Kreuz.

Der Platz ist umgeben von rosa Backsteingebäuden im ähnlichen Stil, allerdings weniger geschmückt. Gegenüber vom Capitole finden sich unter den Backsteinarkaden etliche Restaurants und Sitzterrassen, darunter auch das Le Bibent – eine typische Brasserie im französischen Stil aus dem Jahre 1882 mit prächtigen Innenräumen.

3: Typischer Gaumenschmaus – das Cassoulet Toulousain

Wir sind auf der Suche nach einem netten typischen Restaurant. Unser Sinn stand nach dem Kennenlernen der Spezialität der Stadt, ein Cassoulet Toulousain sollte es sein, und natürlich gehört auch die Foie Gras zu den regionalen Köstlichkeiten. Keine leichte Kost, aber so oft sind wir ja nicht hier.

Fündig werden wir im Restaurant La Table Ronde in der Rue Pargaminières 59. Unser Blick fiel auf das Angebot des Cassoulet Maison, der Blick durchs Fenster gefiel uns, also nichts wie rein.

Ein Cassoulet ist ein herzhafter Eintopf aus weißen Bohnen, langsam gegarter Ente oder Gans, Schweinswürstchen und Schweinespeck sowie Gemüse. Das Gericht ist typisch für den Südwesten Frankreichs und sehr deftig.

Leichtsinnigerweise haben wir auch noch einen gemeinsamen Vorspeisenteller mit anderen Genüssen der Region bestellt wie Foie Gras und diversen Wurstspezialitäten. Alles sehr gut schmeckend, aber auch extrem sättigend.

4: Genieße ein französisches Frühstück

Für ein Frühstück am nächsten Morgen entscheiden wir uns nicht für ein Hotelfrühstück, sondern für ein typisch französisches Frühstück in einer Bar, einem Bistro oder einer Brasserie.

Wir liefen wieder die paar Schritte zur Place Jeanne d’Arc und fanden eine französische Brasserie für unseren Café. Ein Croissant gehört eigentlich zum Tunken auch dazu, aber wir waren einfach noch zu gesättigt vom Abend vorher und beließen es bei einem Café (für mich zwei).

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Blumenmarkt auf der Place Jeanne d’Arc

5: Le Capitole: Rathaus, Museum, Konzertsaal

Das beherrschende Gebäude auf dem Platz ist natürlich das Capitole. Von hier aus wird Toulouse seit dem 12. Jahrhundert regiert. Die Fassade des heutigen Rathauses geht auf das Jahr 1750 zurück und überwältigt dich förmlich durch ihren imposanten neo-klassizistischen Baustil. Der rote Backstein wechselt mit den Details der Ornamente aus weißem Kalkstein und den rosafarbenen Marmorsäulen. Hinter der 120 m langen Fassade verbergen sich Räume aus verschiedenen Epochen, auch ein Spiegelsaal.

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Le Capitole – das Herz der Stadt Toulouse

Diese Räume sind für Besucher geöffnet: Du kannst den prächtigen Innenhof, den eleganten Treppenaufgang und die verschiedenen Empfangsräume mit Deckengemälden, Wandmalereien und vergoldeten Schnitzereien besichtigen.

Außerdem sind in diesem Gebäude der Konzertsaal für die Städtische Oper und die Philharmonie zu Hause. Ein wunderschönes Vielzweckgebäude.

Le Donjon du Capitole mit Tourist Information Center

Eine weitere Sehenswürdigkeit von Toulouse ist der Donjon, ein vierkantiger mächtiger Turm, gelegen auf der Rückseite des Capitole. Ursprünglich gehörte er als Wahrer der Archive zum Capitole dazu.

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Der Donjon auf der Rückseite des Capitole

Hier befindet sich heute das Tourismus-Büro für Toulouse. Tourist Information Center: Donjon du Capitole, Square Charles de Gaulle.

6: Convent der Jakobiner

Auf dem Weg in die Stadt, natürlich wieder entlang des Place du Capitole, bietet sich ein weiterer Besichtigungspunkt in Toulouse an. Das Convent der Jakobiner wurde ab 1229 als Dominikanerkloster erbaut und ist ein Beispiel südgotischer Architektur.

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Convent der Jakobiner
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Das Palmengewölbe im Kirchenraum

Der Convent besteht aus mehreren Gebäuden (Kirche, Kreuzgang und Kloster). Dort werden die Reliquien des Heiligen Thomas von Aquin aufbewahrt.

Ein faszinierendes Palmengewölbe auf schlanken Säulen dominiert den hellen Kirchenraum. Die Kirche wurde im Jahr 2015 komplett renoviert, auch ein Kreuzgang und ehemalige Klostergebäude können besichtigt werden.

Der Convent ist sehr aktiv, deshalb kann es dir, so wie uns, allerdings passieren, dass eine größere geschlossene Veranstaltung dort stattfindet und du nicht hinein kannst. Aber auch von außen ist es das Anschauen wert, zumal der Convent der Jakobiner ebenfalls im Zentrum liegt und leicht zu erreichen ist.

7: Marché Victor Hugo – Markthallen

Am Place Victor Hugo treffen wir auf die Markthallen, den Marché mit seinen vielen Köstlichkeiten. Ein wahres Mekka für Feinschmecker und Liebhaber frischer und besonderer Lebensmittel.

Verlockende Käsespezialitäten, ganze Schinken, Besonderheiten der Region und viele andere Leckereien sind im Angebot und werden eifrig nachgefragt. Überall wird ausgesucht, erzählt und probiert. Schon das Zusehen ist ein Genuss.

Im ersten Stock gibt es eine Galerie, wo von 12:00 bis 14.30 Uhr in kleinen Lokalen an Ort und Stelle Essen zubereitet wird. Das ist bestimmt lecker.

8: Place du Président Thomas Wilson

Beim Weiterlaufen kommen wir eher zufällig zur Place du Président Thomas Wilson. Dieser grüne Platz mit einem Brunnen in der Mitte und einem Karussell ist von Cafés, Restaurants und Kinos umgeben. Zahlreiche Bänke bieten Verweilplatz an, es wirkt wie eine grüne Oase in einer relaxten Stadt.

Kleiner Extra-Tipp: hier könntest du auch Leckereien aus den Markthallen als kleines Picknick verspeisen.

Gesichert sind wir außerdem: überall in der Stadt sehen wir Spezialkommandos von Soldaten patrouillieren. Frankreich ist sehr auf Sicherheit bedacht, kein Wunder nach den Anschlägen der letzten Jahre.

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Sicherheit in Toulouse – Überwachung überall

9: Pont Neuf

Die Pont Neuf, übersetzt: neue Brücke, ist die älteste noch erhaltene Brücke über die Garonne in Toulouse. Auch sie ist ein Wahrzeichen und wahrlich sehenswert. Die Brücke wird nachts angestrahlt, häufig auch in verschiedenen Farben.

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Kurztrip Toulouse – Pont Neuf

Die Brücke hatte eine extrem lange, von Kriegen unterbrochene Bauzeit und hat seit der Fertigstellung bislang noch jedes Hochwasser heil überstanden.

Fazit

Der Aufenthalt in Toulouse war viel zu kurz. Toulouse ist eine lebendige und wunderschöne Stadt, in die wir auf jeden Fall noch einmal zurückkommen werden. Es gibt noch so viel mehr zu sehen, als wir in diesen wenigen Stunden kennenlernen durften.

Wir waren in diesen wenigen Stunden ausschließlich zu Fuß unterwegs, die genannten Sehenswürdigkeiten befinden sich alle in einem Altstadtbereich und sind leicht erreichbar. Hierfür brauchst du kein Auto.

Ganz klar eine dicke Empfehlung für Toulouse als Reiseziel.

Anschließend ging es dann mit dem Mietwagen für eine Woche für unseren Urlaub in Manoir de Moncé ins Périgord.

Die besten Reiseführer für Toulouse:

Warst du schon einmal in Toulouse? Wie machst du das bei Zwischenaufenthalten? So viel ansehen wie möglich? Oder ganz relaxt auf die Weiterreise warten? Über jeden Kommentar freue ich mich.

Dieser Blogpost ist ein Beitrag mit einer persönlichen Empfehlung aus Begeisterung – völlig unabhängig und in keiner Form vergütet, ohne Einladung und ohne irgendeinen Auftrag. Der Aufenthalt in Toulouse ist selbst bezahlt.

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