Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen: ein Powertrip
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Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen: ein Powertrip

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Seit acht Monaten hatten wir jetzt schon ein E-Auto, siehe auch Achtung E-Auto, und haben es auch im täglichen Gebrauch auf kurzen und mittellangen Strecken.

Aber auf eine große Ausfahrt mussten wir länger warten, denn die fielen zunächst dank Corona leider aus.

Jetzt aber die erste Fahrt auf der Langstrecke: im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen, ein Powertrip in unserem Tesla. Wie diese Strecke von Süd nach Nord verlaufen ist (zurück natürlich auch) und wie das mit unserem Tesla Model 3 funktioniert, darum geht es hier.

Vorbereitung

Die übliche Vorbereitung für eine längere Autoreise gilt natürlich auch für ein Elektroauto. Was könnte das sein? Vielleicht Reifendruck prüfen, Wischwasser auffüllen, Tanken … Ach, da war doch was? Richtig: Mit Sprit Volltanken entfällt bei E-Autos. Ein Elektroauto wird natürlich mit Strom aufgeladen!

Unser E-Auto lädt meist an der heimischen Wallbox, und zwar mit Ökostrom durch unsere Photovoltaikanlage mit Speicher.

Am Abend vor der Fahrt wird der Tesla noch auf 100-Prozent-Ladung eingestellt. Damit wird die maximale Reichweite von 480 km erreicht. Normalerweise laden wir unser Model 3 nämlich nur bis 80 Prozent, das schont den Akku.

Im Winter ist die Reichweite etwas weniger, wie du hier lesen kannst: Elektroauto im Winter.

Viel Gepäck müssen wir nicht einladen, die Tour ist ja nur für drei Tage geplant. Aber für eine längere Fahrt wäre auch genug Platz im Kofferraum und zusätzlich da, wo bei einem Verbrenner-Auto der Motor sitzt: im Motorraum, dem sogenannten Frunk. Da passt neben dem Ladekabel noch eine Menge mehr rein.

Routen- und Ladeplanung

Routen- und Ladeplanung: das hört sich jetzt etwas kompliziert an, ist es aber nicht. Bei Tesla übernimmt das der Bordcomputer.

Wir geben einfach das Ziel ein und prüfen, ob die vorgeschlagene Route sinnvoll erscheint oder ob wir anders fahren wollen. Der Computer organisiert die Reise, weist uns zu den passenden Ladestationen und macht sogar Vorschläge, wie lange man laden sollte. Dank der Zeitangaben und Empfehlungen zur Fahrgeschwindigkeit sowie des Akkustands fühlt man sich informiert und ist sicher, nicht plötzlich ohne Akkuladung dazustehen.

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Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen – der Bordcomputer sagt, wo´s langgeht

Das war der erste Vorschlag des Bordcomputers. Wir wollten aber dann über Würzburg und Kassel fahren und haben ihn überstimmt. Hätten wir vielleicht nicht tun sollen.

Ein kleines Manko ist, dass das Tesla-Navi keine Staus anzeigt. Es empfiehlt sich also, noch zusätzlich Google Maps einzuschalten. Mich irritiert das immer ein wenig, wenn da zwei Ansagen kommen, meinem Mann macht das gar nichts aus.

So weit die Theorie, jetzt kommt der Praxis-Test.

Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen – unser Powertrip

Dies ist beileibe keine touristische Reise, sondern geschäftlich bedingt, wir haben einen wichtigen Termin in Kiel.

Die Strecke von unserem Wohnort südlich von München bis Kiel, über 900 Kilometer, sind wir schon häufig gefahren, bisher aber immer in Verbrenner-Autos. Außer maximal einem Tankstopp mit Fahrerwechsel haben wir dabei eigentlich selten eine Pause gemacht. Dementsprechend schnell waren wir auch meist am Ziel. Mal sehen, wie das mit einem E-Auto funktioniert.

München – Kiel

Morgens um 8:00 Uhr geht es los. Aber in der Corona-Test-Station in Haar haben wir schon die erste Unterbrechung, wir lassen uns noch testen, PCR-Test.

Das fällt inzwischen weg.

Geiselwind

Dann aber weiter. Wir folgen den Anweisungen und legen unseren ersten Ladestopp in Geiselwind ein, nördlich von Nürnberg, nach 267 Kilometern. Es dauert ca. 25 Minuten, bis wir 80 % Ladeleistung erreicht haben. Weiter geht´s.

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Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen – Laden in Geiselwind

Malsfeld

Es ist ein Sonntag, deshalb fahren fast keine LKWs auf der Autobahn, das Fahren ist sehr entspannt. Nach 211 Kilometern erreichen wir den nächsten Supercharger, Malsfeld in der Nähe von Kassel. Alles bestens, laden klappt wunderbar.

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Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen – Ladestopp am Tesla Supercharger in Malsfeld
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Powertrip – Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen – die Anzeige des Akku-Ladestandes

Dann werden wir eigensinnig und folgen unserem Bordcomputer nicht, sondern folgen der Strecke, wie wir sie ja gut kennen.

Ok, Strafe muss sein. Die Autobahn ist vorübergehend gesperrt bei Salzgitter. Das Navi hätte uns gerne schon vorher umgeleitet, wir haben nicht darauf gehört, also geht es jetzt in einem Umweg auf die Landstraße. Aber die umliegenden leuchtend-gelben Rapsfelder trösten uns.

Da wir jetzt eher langsamer unterwegs sind, öffnen wir die Fenster und genießen den Duft. Herrlich. Über die Welt in Gelb durch Raps kannst du auch hier etwas lesen.

Bispingen

Nach einem Umweg von ca. 30 Kilometern geht es wieder auf die Autobahn und nach 295 Kilometern zum nächsten und letzten Ladestopp in Bispingen, Lüneburger Heide.

Ankunft Kiel

Nach gefahrenen 932 Kilometern erreichen wir unser Hotel in Kiel um 18:15 Uhr. Wir waren 10 1/4 Stunden unterwegs, hätten wir auf das Navi gehört, wären wir unter 10 Stunden geblieben.

Über 10 Stunden im Auto sind natürlich nicht ohne, aber eigentlich fühlen wir uns ganz fit und laufen noch ein bisschen in guter Gesellschaft durch die Stadt.

Kiel – München

Termine erledigt, es geht wieder zurück. Die Ladesituation in Kiel ist nicht so einfach wie anderswo, es gibt bisher nicht viele E-Säulen, Tesla ist gar nicht mit Superchargern vertreten. Deshalb beginnen wir unsere Rückreise mit nur ca. 60 % Akkuladung.

Harburg

In Norderstedt pausieren wir für einen Kurzbesuch, dann geht es zum ersten Ladestopp in Hamburg-Harburg nach 118 gefahrenen Kilometern.

Für die Rückreise sind wir jetzt aber gehorsamer, werden dem Navi folgen und tatsächlich über Leipzig fahren.

Irxleben

Nächster Ladestopp ist Irxleben bei Magdeburg, das waren jetzt 266 Kilometer. Hier hat Tesla einen der neuen Super-Turbo Charger installiert … man lädt mit über 220 Kw oder 1.456 km pro Stunde statt der normalen und auch schon schnellen 900 km pro Stunde. Das können nicht viele E-Autos.

An einem Dienstag sind sehr viele LKWs unterwegs, das merkt man beim Fahren. Brummi-Rennen sind heute die Regel.

Von hier aus ist es übrigens nicht weit bis Quedlinburg am Nordrand des Harzes. Sehr zu empfehlen, auch für einen Zwischenstopp. Überhaupt lohnt es sich, einmal In den Harz zu fahren.

Hermsdorf

In Hermsdorf bei Jena stehen die nächsten Supercharger bereit, wie immer sind die Stationen ziemlich leer, nie müssen wir warten, sondern können immer gleich einstecken und laden. Die Ladestation erkennt das Auto ohne Karte, App o. ä.

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Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen – am Supercharger eingesteckt

Weiter geht unser Powertrip Richtung Nürnberg.

Hilpoltstein

Die letzte Station zum Aufladen unseres Tesla Model 3 ist schließlich Hilpoltstein bei Nürnberg. Hier laden wir noch einmal auf 80 %, um sicher nach Hause fahren zu können.

Ich merke bei mir einen gewissen Stallgeruch, das Auto wird etwas schneller, oder bin ich das? Jedenfalls zügele ich mich ein bisschen, damit wir sicher an unseren Heimatort kommen und nicht noch einmal nachladen müssen. Mit relaxten 130 – 140 km/h geht es nach Hause auf freier Autobahn.

Trotzdem ist es ja gut zu wissen, dass ich, wenn es nötig sein sollte, im Nu beschleunigen könnte.

Ankunft südlich München

Um 21:30 Uhr kommen wir nach 9 1/2 Fahrtstunden zu Hause an, froh, aber nicht wirklich kaputt, obwohl wir über 1800 Kilometer in 3 Tagen abgerissen haben. Ein echter Powertrip.

Zusammengefasst: Anders reisen und entspannter ankommen

Das war eine andere Reise im Tesla Model 3 als früher im Verbrenner-Auto. Während wir damals eigentlich mehr oder weniger durchgefahren sind, nur mit kurzem Fahrerwechsel und 1 Mal Tanken mit maximal 15 Minuten Pause, fahren wir jetzt in einem viel entspannteren Rhythmus.

  • Wir sind meist mit Tempo 130 – 140 km/h unterwegs und legen ca. alle zwei- bis zweieinhalb Stunden eine Ladepause ein. Während dieser Pausen bewegen wir uns, essen etwas, entspannen. Es kommt gar nicht erst der Druck auf, so durchheizen zu wollen wie im Verbrenner.
  • Das Laden ist dank Teslas guter Supercharger-Ladeinfrastruktur kein Problem. Wir lassen uns einfach hinleiten, stecken ein und fertig. Bei anderen Herstellern ohne eigene Ladeinfrastruktur wäre das nicht ganz so einfach.
  • Das Aufladen geht schnell, um wieder auf 80 % Akkuladung zu kommen, dauert es keine halbe Stunde.
  • Das Laden an der Tesla-Station macht außerdem gute Laune: Es ist immer ein freier Platz vorhanden bei reichlichen bis zu zwölf Ladepunkten pro Station.
  • Außerdem gibt es das gute Gefühl, weitgehend Ökostrom zu laden, denn laut Tesla sind 80 Prozent seines Lade-Stroms in Deutschland Ökostrom.
  • Die Ladestationen liegen häufig an Autohöfen mit Imbissmöglichkeiten und WCs, z. B. das große gelbe M oder vergleichbar. Schön wären Bänke oder Picknickplätze für das eigene Picknick. Aber noch besser ist es, die Zeit für einen kleinen Spaziergang zu nutzen.
  • Es lohnt sich auf jeden Fall, auf den Bordcomputer zu hören und zusätzlich das Google-Navi laufen zu lassen, der Rückweg war dadurch noch entspannter.
  • Wir haben auf beiden Strecken jeweils ca. 1 1/2 Stunden für das Laden pausiert und diese Pausen auch zur Entspannung genutzt. Bei höherer Geschwindigkeit hätten wir wohl je einmal mehr aufladen müssen. Damit wäre dann nichts gewonnen.

Mein Fazit

Unser Powertrip im Tesla dauert etwas länger, wir fahren langsamer und weniger angespannt. Durch die Bewegung zwischendurch kommen wir ziemlich entspannt an. Und München-Kiel-München in 3 Tagen ist durchaus machbar, wenn man denn gerne Auto fährt.

KAREN ON TOUR
Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen – Powertrip kein Problem

Durch das exzellente Supercharger Netz von Tesla ist auch die Langstrecke kein Problem. Zu diesem Thema habe ich gerade einen sehr interessanten Beitrag gefunden: „Das Ladekabel ins E-Auto stecken und der Strom fließt. So einfach ist es mit einem Tesla an den firmeneigenen Superchargern und wenn man Glück hat auch mit dem Porsche Taycan an manchen Ladesäulen. Wer mit einem anderen Elektroauto unterwegs ist, braucht an öffentlichen Ladestellen mehr Geduld.

Dass eine Fahrt im E-Auto, wenn es kein Tesla ist, nicht immer so entspannt abläuft, kannst du übrigens auch in diesem Beitrag lesen: Als Frau im Elektroauto von Kiel nach München.

Hast du auch schon Erfahrungen mit einem Powertrip gemacht? Wie ist es dir ergangen? Oder magst du gar nicht lange Strecken fahren? Erzähl mal.

Ein bisschen über Kiel findest du hier: Wiedersehen mit Kiel – steife Brise, maritimes Flair und Fischbrötchen.

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