7 Kostbarkeiten am Isarkanal: Kloster Schäftlarn bis Ickinger Wehr
Ein herrlicher Herbsttag, ein verlockendes Vorhaben, ein toller Tag! Unser Plan: Wir wollen wandern und dabei Kostbarkeiten am Isarkanal: vom Kloster Schäftlarn bis zum Ickinger Stauwehr entdecken.
Unser Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Kloster Schäftlarn. Hier haben wir gleich mal einen ungetrübten Blick auf die imposante Fassade des Klosters und der Klosterkirche.
1. Kostbarkeit: Kloster Schäftlarn
Kloster Schäftlarn liegt im Isartal südlich von München und ist eine aktive Benediktinerabtei im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Schäftlarn in Oberbayern.
Das zu den bayerischen Urklöstern gehörende Kloster Schäftlarn ist seit mehr als 1200 Jahren als einziges aktives Kloster im Landkreis München geistlicher und kultureller Mittelpunkt für die Bewohner im Münchner Süden. Darüber hinaus zählt es zu den herausragenden und bedeutenden Kulturdenkmälern in Oberbayern.
Kultur: Schäftlarner Konzerte
1968 trafen sich in der alten Turnhalle des Gymnasiums junge Musiker und Musikstudenten aus München und spielten Werke von Vivaldi, Mozart und Benjamin Britten. Bald folgten die ersten Konzerte in der Klosterkirche und die Schäftlarner Konzerte waren auf der Welt.
Während der Olympischen Spiele in München 1972 beteiligten sie sich am Olympischen Kulturprogramm in der Reihe „Musik in Bayerns Schlössern und Kirchen„, und schon war aus den kleinen Anfängen eine bekannte Konzertreihe geworden.
Seit mehr als 50 Jahren bieten die Schäftlarner Konzerte eindrucksvolle Musikabende mit renommierten Solisten und dem „Orchester der Schäftlarner Konzerte“ aus Musikern der großen Orchester Münchens (Bayerisches Staatsorchester, Münchner Philharmoniker, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks). Sie erfreuen sich großer Beliebtheit und genießen einen guten Ruf bei den Besuchern aus nah und fern. (Quelle: abtei-schaeftlarn.de/kunst-kultur/schaeftlarner-konzerte/)
Einen Beitrag zu den Opernfestspielen auf Schloss Amerang gibt es hier.
Gebäude: Gymnasium und Internat
Die Bauten des Klosters stehen unter Denkmalschutz und das Klosterareal aufgrund seiner Einzigartigkeit unter Ensembleschutz.
Die Gebäude sind größtenteils schulisch genutzt als Internatsschule, ein kleinerer Teil davon ist für die Mönche reserviert. Das Klostergebäude ist eine Schule, Gymnasium und Internat, und kann deshalb nicht besichtigt werden.
Wohl aber die wunderschöne Rokokokirche des Klosters, die wir uns gleich einmal ansehen wollten.
Die Klosterkirche
Der Orden begann im Jahr 1733 nach den Plänen des am Münchner Hof, der Residenz, tätigen Baumeisters François de Cuvilliés d. Ä. mit dem Neubau der Kirche. Die gotische Vorgängerkirche mit den Anfängen aus dem Jahr 762 war zuvor wegen Baufälligkeit abgebrochen worden.
Vermutlich weil das Vorhaben zu teuer erschien, wurden die Arbeiten unterbrochen und in abgespeckter Form später wieder aufgenommen.
In den Jahren 1754 bis 1764 erhielt die Kirche ihre heitere Rokokoausstattung. Unter den meist barocken Klosterkirchen des Alpenraums ist diese Ausgestaltung einzigartig.
Die Orgel der Benediktinerabtei wurde 1996 nach dem Vorbild der ehemaligen Orgel aus dem Jahre 1762 rekonstruiert. Sie gilt als klangliches Kleinod in der bayerischen Orgellandschaft und wird bei Orgelmatineen gerne vorgeführt.
Da kann man nur staunen und schauen. Einfach wunderschön, diese Kirche, die auch gerne für Hochzeiten gewählt wird.
Teil des Jakobswegs
Kloster Schäftlarn ist Teil des Münchener Jakobswegs, der von München, Jakobsplatz, bis zum Bodensee führt. Im Eingangsraum der Kirche gibt es eine kleine Stempelstelle, wo man sich die Zwischenstation abstempeln kann.
Der Prälatengarten
Der Garten wurde 1998 neu gestaltet. Viele verschiedene Rosensorten, Lavendel, Buchs, Stauden und Sommerblumen begeistern die Besucher, unter ihnen auch Radfahrer und Jakobspilger, nach dem Besuch der Kirche.
Der relativ neue Prälatengarten wird von Gebäuden aus der Barockzeit umgeben. Die geschwungene Begrenzungsmauer stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Der Springbrunnen im Zentrum wird von einer Quelle gespeist, die im nahegelegenen Berghang entspringt.
Der Garten ist sehr symbolträchtig angelegt, kein Wunder bei einem Kloster:
Diese Quelle fließt Sommer wie Winter, kennt keinen Anfang und kein Ende und ist Symbol für Gott – der Quelle des Lebens.
abtei-schaeftlarn.de
Vom Brunnenbecken führen vier Wege in alle Himmelsrichtungen, „diese vier Weltachsen sollen den Kosmos symbolisieren„. In dieser Gartenanlage wird in der Anlage der Wege auch die für ein Kloster typische Kreuzesform erkennbar.
strahlender Himmel
Nach diesem intensiven Besuch des Klosters marschieren wir jetzt aber los in Richtung Isarkanal.
2. Kostbarkeit: Gasthaus zum Bruckenfischer
Vom Kloster kommend wandern wir an jener Straße entlang, die bei den Olympischen Spielen von 1972 zum großen Rundkurs der Radrennfahrer gehörte. Schilder am Fußweg der Straße erinnern daran bzw. machen darauf aufmerksam.
Vor dem Gasthaus zum Bruckenfischer geht es über die Schäftlarner Isarbrücke. Leider ist es genau so wie übrigens auch das Klosterbräustüberl gegenüber des Klosters zu diesem Zeitpunkt geschlossen wegen der Corona-Maßnahmen im November/Dezember 2020.
Der Bruckenfischer ist eine sogenannte Tafernwirschaft mit langer Tradition seit 1905. Hier gibt es zu normalen Zeiten gutes Essen und einen schönen Biergarten und das nach dem Motto: Regional. Saisonal. Original!
Ein wunderbares Landgasthaus, idyllisch zwischen Isar und Isarkanal gelegen. Hier kommen bayerische Spezialitäten auf den Tisch, Wild aus eigener Jagd, feinste Fischgerichte und eine heimatverbundene Küche.
Aus der Karte: Mittwoch: Schnitzeljagd, Freitag: Forellenabend.
Und durch’s ganze Jahr mit den Fischwochen, Spargelwochen, Matjeswochen, Salatwochen und Wildwochen.
Das wäre einen Einkehrschwung wert gewesen, aber leider leider! Vielleicht nächstes Mal. Also weiter.
3. Kostbarkeit: der Isarkanal
Ebene Wander-, Lauf- und Fahrradstrecke direkt am Isarkanal entlang mit einem Gefühl unendlicher Weite. Blicke auf Isarabzweigungen und urwaldähnliche Wildnis an der Strecke sorgen für Abwechslung.
4. Kostbarkeit: Fischzucht, Hofladen und Biergarten Aumühle
Seit vielen Jahren werden in den großen Teichen an der Aumühle heimische Fische gezüchtet. Im Hofladen kannst du nicht nur frischen Fisch zum Mitnehmen für zu Hause kaufen, sondern dich auch gleich im Biergarten mit geräucherten Spezialitäten und Fischbrötchen verwöhnen lassen. Oder du setzt dich an den Damm und genießt dort.
5. Kostbarkeit: Holzbrücke über den Isarkanal
Eine sehr schöne überdachte Holzbrücke führt bei der Aumühle über den Isarkanal auf die andere Seite.
Von hier hast du einen schönen Ausblick über das Isartal.
6. Kostbarkeit: Das Ickinger Wehr
Vor uns taucht nach einigen Kilometern das Ickinger Stauwehr auf.
Beim Ickinger Wehr zweigt der Mühltalkanal von der Isar ab, der das Kraftwerk Mühltal mit Wasser versorgt. Die Wehranlage stammt aus den 1920er Jahren und fügt sich mittlerweile relativ harmonisch und malerisch in das Landschaftsbild um die Isar ein.
Sehr gute Möglichkeit die Isar zu überqueren. Wenn man von der Ostseite über den Fluss will muss man erst eine Stahltüre öffnen um in das Wehr zu kommen.
Auf der Ickinger Seite des Wehrs findet man eine Fischtreppe, über die Forellen, Saiblinge etc. ihren Weg finden können. Auch zahlreiches anderes Getier, beispielsweise Libellen, halten sich hier gerne auf.
7. Kostbarkeit: Der Ickinger Stausee
Zwischen dem Isarkanal und der Isar liegt der Ickinger Stausee. Du siehst ihn eigentlich erst, wenn du direkt daran vorbeigehst, er versteckt sich ein bisschen.
Der Ickinger Stausee oder Weiher ist ein kleiner See am Rande von Icking im bayerischen Oberland, etwa fünf Kilometer nördlich von Wolfratshausen. Der auch Eisweiher genannte Weiher liegt auf einer Insel, nördlich wird diese von der Isar umflossen, südlich vom Mühltalkanal.
Fazit
Auf der anderen Seite des Isarkanals ging unsere Wanderung zurück. Steigungen waren nicht zu bewältigen, dafür hatten wir aber eine abwechslungsreiche Strecke hinter uns mit vielen sehenswerten Kostbarkeiten am Rande. Insgesamt waren es 15 Kilometer und jeder hat sich gelohnt!
Schön war´s.
Kennst du die Strecke entlang der Isar oder auch andere Abschnitte? Und warst du schon einmal beim Kloster Schäftlarn? Erzähl mal.