Wiedersehen mit Kiel - steife Brise, maritimes Flair und Fischbrötchen
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Wiedersehen mit Kiel – steife Brise, maritimes Flair und Fischbrötchen

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Nach langer Zeit ein Wiedersehen mit Kiel: Hier habe ich studiert, hier lebte meine Omi, hier war und ist Familie. Und mein Mann stammt auch aus Kiel, Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein und Hafenstadt ganz im Norden.

Dennoch bin ich nur noch selten dort, gerade in der Corona-Zeit kann man ja auch nicht gerade mal so eben dorthin. Jetzt aber galt es, einen geschäftlichen Termin wahrzunehmen, siehe auch Powertrip: Im Tesla München-Kiel-München in 3 Tagen. Deshalb ein, wenn auch sehr kurzes, Wiedersehen mit Kiel.

Wiedersehen mit Kiel

Die Stadt mit langer, stolzer Marinetradition zeigt überall ihre Verbindung zur Seefahrt. Die ist nicht nur an der langen Promenade allgegenwärtig:

  • Highlight ist jedes Jahr die Kieler Woche – das weltweit wohl größte Segelsport-Event.
  • Der nördlichste Seehafen Deutschlands ist auch Ausgangspunkt für zahlreiche Reisen mit Passagierfähren und Kreuzfahrtschiffen.
  • Vielleicht fühlst auch du dich im Heimathafen der legendären Gorch Fock ein wenig wie ein waschechter Seefahrer.

Landeshauptstadt ganz im Norden

Kiel ist die Landeshauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt Schleswig-Holsteins und liegt an der Ostsee.

Als Holstenstadt tom Kyle im 13. Jahrhundert gegründet, wurde sie im Jahr 1900 zur Großstadt. Heute gehört die Stadt zu den 30 größten Städten Deutschlands.

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Wiedersehen mit Kiel – maritimes Flair einer Hafenstadt

Unser Hotel: the niu Welly

Geschäftlich durften wir dieses Hotel buchen, zu finden in der Holstenstraße in Kiel. Sehr zentral gelegen, konnten wir von hier aus unsere Termine zu Fuß erreichen. Auch die Nähe zum Hauptbahnhof war erkennbar für Businessgäste anziehend.

Sehr praktisch eingerichtet, vollkommen ausreichend für die zwei Tage.

Vom Hotel sind es nur wenige Schritte zu den Kieler Nachrichten, zum Rathaus, zum Kleinen Kiel, dem Binnengewässer in der Stadt.

Ein weiteres Hotel in Kiel, das sich für einen Aufenthalt lohnt, findest du hier:

Lesetipp: Hampton by Hilton in Kiel

Immer eine steife Brise?

Kiel ist bekannt für eine steife Brise. Schon meine Großmutter hat sich ständig beklagt: In Kiel zieht es immer! Aber was ist das eigentlich – eine steife Brise? Das muss ja wohl mit dem Wind zusammenhängen.

Die Windstärke ist´s

In der sogenannten Beaufort-Skala, Segler wissen das, gibt es zwölf Windstärken, mit denen die Windgeschwindigkeit angegeben wird. Von Windstärke 0 (Windstille) bis Windstärke 12 (Geschwindigkeiten von über 117 Kilometer pro Stunde) werden hier alle in Europa üblichen Sturmszenarien eingeordnet.

Und wie ist das mit der Brise? Windstärke 2 gilt als leichte Brise, 3 als schwache Brise, 4 als mäßige Brise und 5 als frische Brise. Doch wo bleibt die steife Brise?

Steife Brise: Es kommt drauf an

Wie so Vieles: auch bei der Brise kommt es drauf an. Die steife Brise hängt allein von deinem Empfinden ab, dem einen ist´s zu viel, der anderen gerade recht: Hauptsache, der Wind bläst dir kräftig um die Nase.

Übrigens stammt das Wort Brise aus dem Französischen, gelangte über den englischen Ausdruck Breeze in die Seemannssprache und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken aus dem täglichen Leben, wie man auch an vielen Redewendungen sieht.

Diesmal allerdings – Überraschung – keine steife Brise in Kiel, sondern fast schon Windstille und warme Temperaturen. So angenehm, dass wir abends draußen sitzen konnten.

Maritimes Flair: Kieler Woche und viel mehr

Kiel liegt an der Ostsee, genauer gesagt an der Kieler Förde. Die wiederum ist Endpunkt der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, des international Kiel Canal genannten Nord-Ostsee-Kanals.

Kiel ist traditionell ein bedeutender Marinestützpunkt und bekannt durch das jährliche internationale Segelereignis Kieler Woche.

Kieler Woche

Zu meinen Studienzeiten hieß es immer: Im Sommersemester nach Kiel zum Segeln, im Winter nach München, Skifahren.

Die Kieler Woche ist eine jährlich stattfindende Segelregatta und gilt als eines der größten Segelsportereignisse der Welt. Verbunden damit findet eines der größten Sommerfeste Nordeuropas statt.

Während der Kieler Woche ist Kiel im Ausnahmezustand.

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Wiedersehen mit Kiel – alljährliche Kieler Woche

Üblicherweise findet sie in der letzten Juni-Woche statt und wird traditionell mit dem Holstenbummel eröffnet.

Wirtschaft

Wovon lebt die Stadt noch?

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind:

  • der Dienstleistungssektor,
  • die größte deutsche Werft ThyssenKrupp Marine Systems und
  • der Kieler Hafen mit den Fähren nach Skandinavien und ins Baltikum.
  • Die Stadt ist Sitz dreier Hochschulen: der Christian-Albrechts-Universität, der Fachhochschule Kiel sowie der Muthesius Kunsthochschule. Und über allem schwebt ein maritimes Flair.

Kieler Hafen

Kiel ist Start- und Zielhafen für Kreuzfahrtschiffe, Fährlinien und Frachtschiffe. Hier beginnen jedes Jahr Hunderte von Reisen nach Skandinavien, in die baltischen Länder und durch den Nord-Ostsee-Kanal in die ganze Welt. Die Terminals liegen direkt in der Innenstadt, nahe dem Kieler Hauptbahnhof. Sie machen die Anreise und den Aufenthalt für Passagiere extrem komfortabel.

Institut für Weltwirtschaft – IfW

Außerdem ist in Kiel das renommierte Institut für Weltwirtschaft beheimatet, eines der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute und Sitz eines der sogenannten Wirtschaftsweisen. Das IfW gehört zur Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

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Wiedersehen mit Kiel – keine steife Brise – Rathaus und Oper

Und kulinarisch? Fischbrötchen! Aber nicht nur

Fischbrötchenbude an der Blücherbrücke

An der Ostseeküste gehören knusprige Brötchen mit Fisch, Bismarckhering, Aal, Makrele, Lachs oder Matjes, zum Inventar. Es gibt sogar einen Weltfischbrötchentag an der Ostsee, am 1. Mai.

Am besten schmeckt es an einem Kiosk, also einer Bude, und an der frischen norddeutschen Luft.

Viel Zeit hatten wir ja nicht, aber für ein Fischbrötchen musste es reichen.

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Fischbrötchenbude auf der Blücherbrücke

Diese Fischbrötchenbude steht auf der Blücherbrücke, einem Anleger fußläufig in ca. 20 Minuten von der Kieler Innenstadt zu erreichen. Während der Kieler Woche ist dies auch ein idealer Ausgangspunkt zum Besuch der berühmten Kiellinie, wo der Bär tanzt.

Die Landesregierung mit den Ministerien und das Institut für Weltwirtschaft liegen in unmittelbarer Nähe.

Cool: der Sandhafen

Ebenfalls an der Blücherbrücke zu finden: der Sandhafen Kiel. Der Sandhafen ist angeblich Deutschlands erste und einzige komplett schwimmende Strandbar.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein Besuch richtig cool sein muss. Kommt auf die Liste für das nächste Mal.

Ein Tipp für´s Frühstück und mehr: die Seebar

Diesmal hat die Zeit zwar nicht gereicht, aber bei einem vorherigen Besuch waren wir da: zum Frühstück in der Seebar im Seebad Düsternbrook, Kiellinie 130, 5 Gehminuten vom Kieler Yachtclub. Die Seebar ist auch durchaus als Tagesprogramm denkbar.

Lässiger geht es kaum. Du sitzt direkt über der Ostsee, frühstückst und kannst eigentlich auch den ganzen Tag hier verbringen.

Tipp: Frühstücken, Schwimmen im Freibad direkt in der Förde, SUPs an der Leihstation oder einfach nur auf der Sonnenliege chillen, ein Buch lesen und den tollen Blick genießen.

Und abends: ins N.i.L.

Das beliebte Restaurant N.i.L. barvital in der Holtenauer Straße 40C war unser Ziel für den Abend. Im Außenbereich durften wieder Gäste bewirtet werden, die Tische waren durch Plexiglasscheiben voneinander getrennt.

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Wiedersehen mit Kiel – Meersalz-Kartoffeln mit grüner Mojo und Garnelen

Das N.I.L. ist wirklich zu empfehlen, das Essen war lecker, die zu der Zeit geltenden Corona-Maßnahmen wurden penibel eingehalten, das Personal war freundlich – was will man mehr.

Fazit: Wiedersehen mit Kiel – steife Brise, maritimes Flair und Fischbrötchen

Unser Wiedersehen mit Kiel war natürlich viel zu schnell zu Ende. München-Kiel-München in 3 Tagen mit dem Auto – da bleibt keine Zeit für Extratouren oder Sightseeing.

Gerne hätte ich mir die Uni mal wieder angesehen, gerne wäre ich nach Schilksee rausgefahren, gerne wären wir durch´s Düsternbrooker Gehölz gewandert oder hätten einfach den Schiffen länger zugesehen. Beim nächsten Besuch machen wir all das ganz bestimmt.

Aber das maritime Flair haben wir wieder aufgesogen, Fischbrötchen haben wir gegessen … und die steife Brise? Beim nächsten Besuch wird es sie geben – ganz bestimmt!

Warst du schon einmal in Kiel? Wie hat es dir gefallen? Oder warst du noch nie so weit im Norden? Erzähl doch mal. Ich freue mich über einen Kommentar.

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