8 Reisetrends 2021 nach Corona - wie werden wir reisen?
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8 Reisetrends 2021 nach Corona – wie werden wir reisen?

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Seit einem Jahr beherrscht Corona unseren Alltag und unsere Gewohnheiten. Fernreisen, Wochenendtrips, Städtereisen, Kreuzfahrten, Pauschalurlaub oder Individualreisen – wir hatten uns daran gewöhnt, jederzeit und immer reisen zu können.

Corona hat dem jäh ein Ende bereitet, uns gestoppt und zum Stillstand gebracht. Was macht das mit uns? Wird Corona unser Reisen auf Dauer verändern? Welche Reisetrends 2021 nach Corona wird es geben? Wie werden wir reisen?

Nun, es ist natürlich ein bisschen wie der Blick in die Glaskugel. Wer kann schon in die Zukunft sehen!?! Und ein bisschen wird es wohl noch dauern, bis die Impfung uns sicherer machen wird.

Aber einige Trends lassen sich doch erkennen, schon aus dem leicht veränderten Reiseverhalten von vor der Corona-Zeit.

8 Reisetrends 2021 nach Corona

Trend 1: Deutschland ist top

Wegen Corona wurde das eigene Land im Jahr 2020 zum beliebtesten Reiseziel der Deutschen. Darüber habe ich hier schon geschrieben. Viele drängten oft zum ersten Mal an die Strände von Nord- und Ostsee, in die bayerischen Alpen oder zu anderen schönen Zielen. Auch 2021 wird das so bleiben.

Der Dezember-Analyse des Meinungsforschungsinstituts Yougov zufolge planen 40 Prozent der Deutschen Urlaub im eigenen Land und 34 Prozent bleiben ganz zu Hause. Auch ohne Pandemie war Deutschland übrigens laut der jährlichen Reiseanalyse der Top-Favorit, und zwar schon seit 1970. Nur bleiben jetzt noch mehr im Land als sonst.

Trend 2: Scheu vor Fernreisen

Die Tourismus-Branche hofft angesichts von Corona-Impfungen und Schnelltests auf eine rasche Rückkehr der Nachfrage bei Flügen und vor allem Fernreisen. Doch erwartet wird das eher nicht, denn Maskenpflicht im Flieger sowie drastische Einreisebeschränkungen und Quarantäneregeln in einzelnen Ländern werden nicht so schnell aufgehoben werden.

Zudem spielt bei Reisenden laut der Yougov-Analyse zunehmend das Gesundheitsrisiko eine Rolle bei der Wahl des Reiseziels. Thailand zum Beispiel rechnet daher 2021 mit nur acht Millionen statt nahezu 40 Millionen Urlaubern im Jahr – so wie vor Corona.

Trend 3: Preise bleiben stabil

Der zu erwartende hohe Nachholbedarf an Urlaubsreisen treibt die Preise wohl nicht in die Höhe. Das verspricht Ingo Burmester, Zentraleuropa-Chef von DER Touristik (Dertour, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen): „Reisen an sich wird 2021 günstig sein.“ Vor allem sehr stark vom Tourismus abhängige Länder wie die Türkei und Ägypten dürften preiswert bleiben.

Engpässe werde es eher nicht geben, weil viele Menschen wegen der langen Kurzarbeit sparen müssen und auf Urlaub verzichten. Das kommt jenen Reiseanbietern entgegen, die in diesem Jahr zahlreiche, 2020 gebuchte, aber wegen Corona verschobene Reisen, einlösen müssen.

Trend 4: Hotelhygiene superwichtig

Bei Hotelbuchungen wird das Hygienekonzept eine wichtige Rolle spielen. Laut Buchungsportal Airbnb ist für 60 Prozent der Gäste Sauberkeit ein entscheidender Buchungsfaktor. Kontaktloses Einchecken, Spuckschutz an der Rezeption, Frühstücksbuffets mit Zeitfenster, mehr Platz pro Kopf am Tisch, Pool und Strand, Desinfektion von Flächen, die ständig angefasst werden, sowie von kompletten Zimmern nach Gastwechsel – durch Corona hat sich die Hygiene verbessert.

Dieser Trend wird auch zu einer Zunahme der Buchung von Ferienwohnungen führen, in denen sich Gäste sicherer fühlen und an die Regeln halten können.

Dieser Anspruch der Gäste an Hygienekonzepte wird bleiben. Niemand möchte sich durch Unachtsamkeit der Unterkunft anstecken. Ein erneuter Lockdown wäre für Hotels und Restaurants teurer als die Mehrausgaben für höhere Hygienestandards.

Trend 5: Slow Travel mit Genuss

Es müssen nicht immer möglichst viele Museen, Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten pro Tag sein. Abhaken von Sehenswürdigkeiten ist anstrengend und nicht zeitgemäß. Corona hat vielen beigebracht, dass Leerlauf durchaus erholsam sein kann. Warum also der Stress im Urlaub?

Slow Travel heißt, in Anlehnung an den Slow-Food-Gedanken, die Entdeckung der Langsamkeit zuzulassen und dafür um so intensiver und mit mehr Genuss zu erleben. Also lieber Wandern statt Tourbus, lieber einsame Buchten statt Getümmel an der Strandbar.

Trend 6: Weite und Einsamkeit

Eng mit Slow Travel verbunden ist der Trend zum sogenannten Undertourism, also das Vermeiden von Orten mit viel Gedränge und langen Schlangen vor Ticketschaltern. Auch nach einer Impfung wird es uns nicht zurück an die überlaufenen Urlaubsorte ziehen. Menschenmassen sind immer potenzielle Keimquellen.

KAREN ON TOUR
8 Reisetrends 2021 nach Corona – Weiter Blick im Hinterland

Statt Overtourism ist das Gegenteil angesagt und wird nicht wenige Reisende dazu bringen, buchstäblich das Weite zu suchen und Orte abseits der ausgetretenen Pfade. Ziele wie die Kapverden, Färöer– oder Shetland Inseln oder das Hinterland rücken in den Blick. Aber sogar auf Mallorca ist man ganz schnell allein unterwegs, wenn man sich auf eine Wanderung, z. B. in der Tramuntana, einlässt.

Trend 7: Nachhaltig statt respektlos

Schon aus Eigeninteresse werden wir nachhaltiger unterwegs sein. Vom behutsameren Umgang mit den Schätzen der Natur und auch vom Versuch, klimafreundlicher zu reisen, profitiert jeder, der selbst eine intakte Umwelt genießen will.

Das beginnt schon mit der Müllvermeidung (Stichwort Plastik) und geht weiter mit der Unterstützung der jeweils heimischen Wirtschaft oder auch der Buchung ökologisch orientierter Hotels, Ferienwohnungen oder Unterkünfte. Wandern, baden, segeln und Kanu­touren sind nicht nur besser für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt.

Trend 8: Camping und Wohnmobil sind In

Vor allem in den letzten Jahren wurden Wohnmobile immer populärer. Die Pandemie hat die Nachfrage zusätzlich angeheizt. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 wurden dem Caravaning Industrie Verband zufolge 70551 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen – mehr als jemals zuvor.

Das entspricht einem Plus von 15,3 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Reisen mit dem rollenden Zuhause bedeutet Freiheit und bietet Sicherheit vor dem Virus.

Die Negativseite dieses Trends ist aber natürlich, dass es auf Campingplätzen inzwischen ziemlich eng geworden ist. Eine vorherige Anmeldung ist meist unbedingt angeraten.

Nicht zu reisen ist auch keine Lösung

Dass die ausbleibenden Touristen mancher­orts ihrer­seits zu einem Problem für den Umwelt­schutz werden können, berichtete kürzlich der WWF Deutsch­land. Demnach fehlen seit der Pandemie wichtige Einnahmen, um Schutz­gebiete welt­weit zu erhalten, etwa für Gorillas im Kongobecken oder für Korallenriffe in der Karibik.

Natürlich fehlen die Einnahmen aus dem Tourismus auch der einheimischen Bevölkerung des jeweiligen Reisezieles. Auf die Auswirkungen für Mallorca habe ich in meinem Beitrag Hope Mallorca hingewiesen.

In Erinnerung habe ich auch noch einen Fernsehbericht von Pinguinen in einem Zoo, ich weiß nicht mehr, welcher es war. Den Pinguinen fehlten die Besucher, sie wurden deshalb der Abwechslung halber durch ein Theater geführt. Das haben sie sich sehr neugierig angesehen.

KAREN ON TOUR
8 Reisetrends 2021 nach Corona -Pinguine in Südafrika

Fazit

Als umwelt­bewusste Urlauber müssen und sollten wir wirklich nicht aufs Reisen verzichten. Es hilft schon viel, es einfach ruhiger an­gehen zu lassen. Statt ständig von einem High­light zum nächsten zu jagen, sollten wir uns einfach mehr Zeit nehmen, um die Natur zu entdecken und eine andere Kultur mit Respekt und Neugier kennen­zulernen. Macht ja eigentlich auch viel mehr Spaß, oder?

Wie werden wir reisen? Diese Reisetrends 2021 nach Corona sind ein Hinweis, wie es gehen könnte. Es bleibt spannend, wie es weitergeht. Nur eines ist wohl sicher: die Sehnsucht nach Reisen wird bleiben. Ich jedenfalls kann es kaum erwarten. Und du?

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2 Comments

  • Michael

    Hej hej Karen,
    es stimmt, Deutschland ist ein tolles Urlaubsland.Man muss gar nicht so weit weg, siehe bei mir letztes Jahr in der Oberpfalz und Franken.
    Great. Gutes Essen und nette Menschen. ich werd heuer auch wieder auf der Reise gegen Norden viele Tage in meinem Land verbringen. Aber vermutlich wirds ziemlich dicht werden. Vor allem mit dem Wohnmobil. Mist diese ganze Neurentnercommunity. Aber ich verstehs. Es ist ziemlich safe in dieser virulenten Zeit und immer noch ein bisschen Abenteuer. Aber den ganzen Neueinsteigern müsste man sagen ,dass zwischen Wohnmobilprospekt -einsame Plätze in Traumumgebung-und der Realität mit bisweilen lauten und feiernden Nachbarn bis in die Morgendämmerung, ja das gibts auch, eine grosse Kluft besteht . „Herregud“ 15,3 % Plus, ich geb keine Stellplätze mehr preis….

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