Achtung E-Auto voraus, Probefahrt Tesla Model 3
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Achtung E-Auto voraus: Probefahrt Tesla Model 3

4.6
(9)

Das musste ja so kommen: Bei der Überlegung für ein neues Auto konnte ich meinem Mann immer mehr ansehen, dass es einfach ein Elektroauto werden musste. Es kribbelte offenbar im Bauch, so dass die Devise lautete: Achtung E-Auto voraus!

Probefahrt Tesla Model 3

Nun ja, die Mutter aller Elektroautos ist ja nun mal der Tesla. Der kleine Tesla, Tesla Model 3, sollte es also für eine Probefahrt sein. Der ist nicht so groß wie die vorherigen Modelle, sondern überschaubarer und – wichtiger Punkt – er kann eine Anhängerkupplung haben.

Schließlich wollen wir unsere E-Bikes mitnehmen können. (Bist du etwa zu faul zum Treten, wenn du ein E-Bike hast? Absolut nicht.)

So eine Anhängerkupplung ist für den ID 3 von VW leider nicht möglich bzw. nur bei erheblichem und damit kostspieligem Umbau erhältlich. Damit war der raus, obwohl wir zu den ersten Anmeldern gehört hatten.

Tesla also. Wir wollten einen Tag probefahren und haben das neue Modell 3 dafür gemietet.

Es ist nicht wie bei anderen Autos, wo man zum Händler geht und eine Probefahrt vereinbart. Der Tesla wird nicht über Händler verkauft, sondern über das Internet. Wenn man eine Probefahrt möchte, empfiehlt es sich, den Wagen für ein oder zwei Tage zu mieten. Das haben wir getan.

Unser Vermieter war EVO2DRIVE in München. Das ist eine kleine Firma, die ausschließlich Elektroautos vermietet. Uns haben besonders die sehr persönliche Betreuung und der faire Mietvertrag gefallen. Sehr zu empfehlen.

In einer Parkgarage in München trafen wir aufeinander, das E-Auto und wir. Mein erster Eindruck: schick ist er.

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Achtung E-Auto voraus: Probefahrt mit dem Tesla Model 3

Dieser hier ist allerdings ein Geschoss mit an die 500 PS. Ob man die braucht? Aber die Augen meines Mannes glitzern.

Die Übergabe des Elektroautos klappt wunderbar, gute Erklärung und Einweisung, der Türgriff etwas gewöhnungsbedürftig, die Sitze nach erstem Eindruck recht bequem. Und auffallend: Es gibt so gut wie keinen Schalter in diesem E-Auto. Nur die Tür und die Fenster kann man mit kleinen Knöpfen öffnen, auch die Sitzverstellung funktioniert mit kleinen seitlichen Hebeln.

Ein großer, IPad-artiger Bildschirm beherrscht die Mittelkonsole, darüber wird wirklich (fast) alles gesteuert, von der Spiegeleinstellung über die Heizung/Klimaanlage bis zur Navigation und Vieles mehr.

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Achtung E-Auto voraus – der Bildschirm beherrscht alles
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Achtung E-Auto voraus – Navigationsdisplay

Aber jetzt konnte die Probefahrt beginnen. Achtung E-Auto, man hört erstmal nichts. Kein Geräusch beim Starten des Motors, ist das Elektroauto wirklich an? Ein Blick auf den Bildschirm ist nötig: ja – er läuft.

Erste Eingewöhnung

Aus Münchens Innenstadt heraus geht es Richtung Süden. Anfängliche Nervosität wegen des ungewohnten Auto-Feelings legt sich schnell, das Auto ist eigentlich ziemlich übersichtlich. Auch die zuerst befürchtete Ablenkung durch den großen Bildschirm empfinde ich nicht mehr so. Daran gewöhnt man sich wohl schnell.

Lautlos gleitet der Wagen durch die Stadt, erst auf der Autobahn hört man zumindest die Reifengeräusche. Ich finde das ganz beruhigend, das E-Auto ist kein Geist.

Angeblich gab es Beschwerden über zu laute Fahrgeräusche, aber ich kann das wirklich nicht sagen. Auch bei etwas schnellerer Fahrt – der Bursche hat ja schließlich, siehe oben, ein paar zuviele PS – können wir uns weiterhin sehr gut unterhalten, ohne lauter zu werden.

Auf vielen Straßen unterwegs

Schließlich landen wir in der wunderbaren oberbayerischen Landschaft, zwischen Tegernsee und Schliersee, und legen eine Pause ein.

Wenn wir wollten, könnten wir jetzt auf dem Bildschirm eine Netflix-Serie sehen oder uns am warmen Kaminfeuer erfreuen.

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Achtung E-Auto voraus – Lagerfeuer gefällig?

Aber es ist ein herrlicher sonniger Sommertag und wir genießen lieber die Natur.

Kleine Rast zwischendurch

Die Oedbergalm am Fuße des Ödbergs liegt zwischen Tegernsee und Schliersee und ist ein Winter- und Sommer-Freizeitgebiet mit uriger Hütte und viel Platz.

Im Sommer findest du hier herrliche Wanderrouten oder du fährst die Sommerrodelbahn vom Ödberg ins Tal, mit dem Lift wieder hoch, die 3er-Karte kostete 15,- Euro.

Außerdem gibt es einen Klettergarten sowie Kinderspielplatz. Im Winter geht es auf der breiten Piste zum Skifahren.

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Achtung E-Auto auf der grünen Wiese

Achtung E-Auto

Aber wir sind ja nicht nur zum Vergnügen unterwegs, sondern zur Probefahrt mit einem Elektroauto! Also weiter geht es Richtung Schliersee und Spitzingsee. Beides sind wunderschöne Bergseen mit vielen Wandermöglichkeiten unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade. Beide Stationen passen natürlich auch vorzüglich zu: 11 tolle Reiseziele in Oberbayern.

Auf der Schliersbergalm oberhalb des Schliersees hat man einen fantastischen Blick auf den See und die Berge und kann zudem genussvoll einkehren, Stichwort Kaiserschmarrn. Hoch zur Alm wandert man auf breitem Kiesweg oder fährt mit der Seilbahn, runter entsprechend genau so oder auch mit einer Sommerrodelbahn. Ein toller Spaß.

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Achtung E-Auto am Oedberg

Unsere Probefahrt mit dem Tesla geht weiter. Wir haben eigentlich alle möglichen Straßen ausprobiert, Autobahn, Landstraßen, auch schmalere.

Die Sitze sind eventuell etwas kurz, das hat uns aber nicht gestört. Man kann die Sitzposition sehr gut einstellen und ganz individuell wählen oder auch verändern.

Wie weit komme ich mit dem Elektroauto?

Hinsichtlich eines E-Autos hatte ich bislang immer Bedenken wegen der Reichweite. Müsste ich bei jeder Fahrt x-mal Strom nachtanken? Ständig Pausen einlegen?

Da hat sich wohl inzwischen viel getan. Dieser Tesla Model 3 hält bei durchschnittlicher Fahrweise ca. 500 Kilometer durch. Das ist doch schon eine ganz anständige Reichweite. Wenn man nicht diesen PS-strotzenden Renner nimmt, sondern einen, der immer noch schnell ist, aber nicht sooo viele PS hat, dann wird es sogar noch mehr. Wie das im Winter mit der Reichweite ist, kannst du hier nachlesen.

Es war interessant zu beobachten, dass bei entspannter Fahrweise manchmal sogar unterwegs wieder „aufgetankt“ wurde, also sich die Reichweite erhöhte. Das kann man auf dem Bildschirm ablesen.

Tanken am Supercharger

Aber wir wollten natürlich einmal das Tanken ausprobieren. Für Tesla-Elektroautos gibt es die sogenannten Supercharger. Ich hatte bislang keine Vorstellung davon, was das denn wohl eigentlich sein sollte.

Das Auto sagt uns an, wo der nächste bzw. die nächsten Supercharger zu finden sind und leitet uns automatisch hin. Meine Erwartung war eine Tankstelle mit extra ausgewiesenen Säulen für die Teslas. Weit gefehlt.

Das Navi führte uns in die Pampa! Na ja, nicht ganz, es war unweit der Autobahn, in einem Gewerbegebiet, wo sich mir plötzlich der Blick auf Tesla-Tanksäulen bot.

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Achtung E-Auto – Supercharger für Teslas

Das war schon eine Überraschung, eine ganze Tankstelle nur für diese Marke, mitten in einem kleinen Gewerbegebiet.

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Achtung E-Auto – der richtige Stecker muss es sein!
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Achtung E-Auto – mit kleiner Lounge
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E-Auto am Stecker

Nach einem kleinen Spaziergang war das Auto dann auch aufgeladen. Wir hätten auch in die kleine Lounge gehen können, dafür war aber das Wetter zu gut. Aber immerhin, bei schlechterem Wetter wäre das ganz praktisch gewesen. Außerdem gibt es da Toiletten, auch nicht unwichtig.

Fazit

Ja, was soll ich sagen? Achtung E-Auto voraus hatte ich ein bisschen als Herausforderung gesehen. Aber ich muss sagen, das Auto hat mir gefallen. Und da wir in absehbarer Zeit auch eine Photovoltaik-Anlage installieren werden, wird auch der nötige Strom umweltfreundlich erzeugt werden.

Für mich heißt das: Versuch gelungen, ein E-Auto kann kommen.

Wenn du wissen willst, wie weit ein E-Auto im Winter kommt, dann lies mal hier. Oder auf eine Langstrecke? Wir sind München-Kiel-München in 3 Tagen gefahren: Powertrip im Tesla – München-Kiel-München in 3 Tagen.

Was meinst du? Kannst du dir vorstellen, ein E-Auto zu fahren? Oder fährst du schon eines? Schreib mal, das interessiert mich sehr.

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6 Comments

  • Michael Arnold

    Liebe Karen, wow ein sehr informativer Bericht. Les ihn gerade im unterfränkischen Seenland. Ich bin von den e autos nicht so sehr überzeugt, obwohl der Tesla mit den Superchargern ziemlich attraktiv ist. Es wird ein per se elegantes Produkt geliefert aber hergestellt unter unwürdigen Bedingungen-batterien-. Aber so ist der Zeitgeist. L. G. Michael

    • Karen

      Hallo Michael,
      schön, von dir zu hören. Hast du schöne Plätze gefunden? Wir genießen endlich Sonne, Strand und Meer, toll! Gute Fahrt weiterhin, Liebe Grüsse Karen

  • Jörg

    Hallo Karen,
    das war dann ja ein richtig schöner Ausflug in die Natur – und dann auch noch lokal Emmissionsfrei!
    Mein Plugin-Hybrid ist jetzt drei Jahre alt und ich schätze das elektrische Fahren sehr. Bei mir sind es mittlerweile 86 %. Also bin ich bestimmt auch reif für ein Elektroauto. Der Outlander ist ein großer Kombi mit Allrad und natürlich Anhängerkupplung. Sowas gab es damals und – wie eure Nachforschungen zeigen – auch jetzt noch nicht so richtig viel in elektrisch.
    Ich habe schon den Eindruck, dass es in Zukunft nur noch elektrisch auf unseren Straßen voran gehen wird. Ob der Strom jetzt aber über böse oder bessere Batterien oder über Wasserstoff erzeugt werden wird, muss sich wohl erst noch zeigen. Wenn keiner diese Techniken testet und fordert, dann wird auch nicht entwickelt. Hätte Tesla nicht damit angefangen, wären wir wohl noch lange nicht so weit. Liebe Grüße aus Kiel, Jörg

    • Karen

      Hallo Jörg,
      schön von dir zu hören. Ja, mich hat das inzwischen auch überzeugt und die Reichweite ist inzwischen auch handlebar.
      Jetzt gibt es ja wohl auch eine deutlichen Schub für E-Autos. Mal sehen.
      Schön, dich hier zu treffen, bis bald
      Karen

  • Heidi

    Hallo Karen,
    wieder ein sehr interessanter und informativer Artikel. Jetzt weiß ich auch Bescheid, – ich bin gedanklich in diesem tollen E-Flitzer mitgefahren. Selbst hab ich wenig Erfahrung mit E-Autos. Bin zwar schon mal eins gefahren und es hat mir auch gut gefallen. Ich würde mir auch nur eins kaufen, wenn ich den Strom dafür selbst erzeugen könnte. Leider stört mich bei den Batterien für die E-Autos der Einbau oder Verwendung von Lithium. Hab da erschreckende Berichte über den Abbau darüber gesehen. Mich persönlich würde glaube ich eher die Lösung mit Wasserstoff interessieren. Ich hoffe, dass das mal voran geht. Liebe Grüße aus Arget

    • Karen

      Hallo Heidi,
      die Förderung der Wasserstofftechnologie halte ich auch für sehr gut. Die Batterien in den E-Autos stellen sicher noch ein nicht gelöstes Problem dar.
      Aber jetzt bin ich einfach mal gespannt auf die Alltagserfahrungen.
      LG
      Karen

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