Die kleine Auszeit: 1x Alltag raus – Erlebnis rein
Es muss nicht immer der große Urlaub sein. Kein Flieger, kein Koffer-Marathon, kein wochenlanges Wegsein. Manchmal reicht ein Tag. Ein Tapetenwechsel. Eine neue Perspektive. Und genau das kann Wunder wirken – wenn wir es bewusst tun.
Ich habe für mich entdeckt: Die kleine Auszeit ist oft die wertvollere. Sie holt mich raus aus dem Trott und rein ins Erleben, gibt Erholung im Alltag. Und das Beste? Ich kann sie mir öfter gönnen.
Warum kürzere Pausen oft nachhaltiger erholen als der klassische Zwei-Wochen-Urlaub, was die Wissenschaft dazu sagt und wie du deine persönliche Mini-Auszeit gestalten kannst – darum geht’s in diesem Beitrag.
Die kleine Auszeit: Warum Mini‑Auszeiten nachhaltiger erholen
Zwei Wochen Sonne, Sand und Entspannung – so sieht für viele die Idealvorstellung von Erholung aus. Doch die Realität ist oft anders: Kaum ist man zurück im Alltag, ist der Stress wieder da – manchmal sogar stärker als zuvor.
1. Warum wir zu viel vom Urlaub erwarten
Endlich Urlaub, denken wir. Endlich Erholung. Lang herbeigesehnt, schnell vorbei.
Prof. Dr. Nikolai Egold von der Hochschule Fresenius bringt es auf den Punkt:
„Der Erholungseffekt eines langen Urlaubs verpufft schon nach wenigen Tagen.“
Wissenschaftlich ist belegt: Mehrere kurze Auszeiten im Jahr wirken nachhaltiger als der eine große Urlaub. Der Grund ist simpel – und spannend zugleich: Es geht um Vorfreude und Regelmäßigkeit.
Ja, schon, aber wer kann sich schon regelmäßig richtigen Urlaub leisten – zeitlich und finanziell. Da hilft dann die kleine Auszeit.
2. Die kleine Auszeit mit großer Wirkung – was die Wissenschaft sagt
Was heißt Erholung? Was bringt uns wirklich zur Ruhe? Nicht (nur) das Liegen am Strand, sondern das Erleben, Planen und bewusste Abschalten.
Die Psychologie spricht von Antizipation – der wohltuenden Wirkung der Vorfreude. Wer öfter kleinere Auszeiten plant, erlebt diesen Effekt mehrfach im Jahr. Schon beim Buchen, Planen oder Träumen hebt sich die Stimmung.
Lange Urlaube hingegen bergen Risiken: Der Gegensatz zwischen Urlaubsparadies und Arbeitsalltag kann zum sogenannten Post-Holiday-Syndrom führen – mit schlechter Laune, Schlafproblemen und erhöhtem Stress nach der Rückkehr.
3. Alltag raus – Erlebnis rein: Warum Mini‑Auszeiten nachhaltiger erholen
Du brauchst keinen Langstreckenflug, um abzuschalten. Schon ein bewusst gestalteter Tag kann Wunder wirken – wenn du raus aus der Routine und rein ins Erlebnis gehst.
Was eine echte kleine Auszeit ausmacht:
- Orts- oder Perspektivwechsel
- Neue Eindrücke, Erlebnisse, Genuss
- Offline-Zeit oder bewusster Medienverzicht
- Ein Gefühl von Freiheit oder Selbstbestimmtheit
Und das gute daran: es braucht gar nicht so viel Planung für einen Mini-Urlaub.
4. Inspiration: Die kleine Auszeit für 1-5 Tage
Tipps für 1 Tag:
- Ein Tag am See mit Picknick oder kleiner Schifffahrt (z. B. Auszeit am Schliersee – Bayern wie aus dem Bilderbuch)
- Museums- oder Galeriebesuch mit Café-Stop
- Wandern und Sonnenuntergang anschauen
- Digital Detox und Spa-Tag in der Therme

Tipps für 2–3 Tage:
- Städtetrip mit oder ohne Themenschwerpunkt (z. B. Streetfood & Streetart, Historisch & charmant, Fotowalk, …)
- Wellness-Wochenende in der Natur
- Micro-Adventure: Zelten, Kajakfahren, Bergübernachtung, Fahrradtour mit Übernachtung
Tipps für 4–5 Tage:
- Roadtrip durch die Region mit spontanen Stopps
- Retreat (Yogakurs, Kreativwochenende, Digitalpause)
- Kombination aus Aktivität und Entspannung
5. So bleibt die Erholung länger – trotz nur kurzer Auszeit
Auch kurze Auszeiten, diese Mini-Urlaube, können nachhaltig wirken – wenn du sie nachhallen lässt. Das gelingt mit kleinen Tricks:

- Souvenir mit Funktion: Eine Tasse, ein Duft, ein Foto im Alltag erinnert dich ans Erlebte.
- Rezepte und Musik vom Auszeit-Ort in den Alltag mitnehmen
- Mini-Rituale übernehmen: z. B. der morgendliche Spaziergang, das Tagebuchschreiben oder das Handy-freie Frühstück
„Ein Urlaub ist nicht vorbei, wenn er endet – sondern wenn du aufhörst, ihn wirken zu lassen.“
Checkliste: Plane die kleine Auszeit
- Zeitbudget festlegen: Wie viel Zeit hast du wirklich – 1 Tag, ein Wochenende, 4 Tage?
- Ziel definieren: Was brauchst du gerade: Ruhe, Bewegung, Abwechslung, Genuss?
- Ort wählen: In der Nähe oder ein Tapetenwechsel? Natur, Stadt, Wellness?
- Fokus festlegen: Offline-Zeit? Neues erleben? Kreativ werden?
- Erholung verlängern: Souvenir einpacken, ein Ritual mitnehmen, Erinnerungen pflegen
Mehr Inspiration für deine kleine Auszeit:
- Tagesfrische Erholung: Meine liebsten Badeseen in Oberbayern – vom Tegernsee bis zum Deininger Weiher, 1 Tag am Starnberger See – Kleine Auszeit, große Wirkung
- Raus & loswandern: Wanderlust rund um den Tegernsee – Wildbad Kreuth und die wilde Wolfsschlucht
- Entspannt reisen: Islandair Saga Premium – wie ich mit Icelandair gelassener ankam
- Mehr als Urlaub: Meine Auszeiten auf Mallorca – Erinnerungen, die bleiben
Fazit: Die kleine Auszeit: 1x Alltag raus – Erlebnis rein
Ich habe in den letzten Jahren gelernt, wie viel Kraft und Energie in diesen kleinen Auszeiten steckt. Ein spontaner Abstecher an den See, ein Cafébesuch mit Aussicht, ein Tag ohne To-dos – das reicht manchmal, um den Kopf frei zu bekommen. Ich nenne das „1x Alltag raus – Erlebnis rein“. Es muss kein großes Abenteuer sein. Nur ein bewusster Ausstieg aus dem Trott. Einfach mal ein Tapetenwechsel.
Natürlich liebe ich auch lange Reisen. Zwei Wochen unterwegs zu sein, richtig einzutauchen, das Tempo zu verlieren – das hat seinen eigenen Wert. Und manche Ziele brauchen einfach mehr Zeit.
Aber ich merke immer wieder: Die kleinen Auszeiten dazwischen sind wie Atempausen für die Seele. Und oft wirken sie länger nach, als man denkt.
Und jetzt bist du dran:
Wann gönnst du dir deine nächste kleine Auszeit?
Sie muss nicht weit weg sein. Nur raus aus dem Alltag, rein ins Erleben. Vielleicht ein Spaziergang am Wasser, ein neuer Ort, ein Café mit Aussicht – oder einfach ein freier Tag nur für dich.
Schau, was dir guttut. Und dann: Mach’s einfach.







4 Comments
Ingrid Meßmer
Liebe Karen,
vielen Dank für deinen schönen Newsletter.
Es sind für mich auch tatsächlich die kleinen Auszeiten mit Schwester oder Freundin oder auch alleine.
z.B. gestalten wir einen Ausflugstag wie folgt
Treffen am Bahnhof
Anzeigetafel studieren
Welcher Zug fährt zeitnah und wohin
Einsteigen und überraschen lassen😉
Mit dem Deutschlandticket ist das total einfach, wir fahren Nahverkehr und ca. 2 Stunden
Wir nennen es coddiwombeln- absichtlich zu einem unbekannten Ziel reisen
So wunderschöne Erlebnisse wurden daraus schon
Liebe Grüsse
Ingrid
Karen
Liebe Ingrid, das hört sich ja spannend an und der Name dazu – coddiwombeln – ist richtig lustig.
Eine tolle Idee, einfach schauen, was geht und überraschen lassen.
Das muss ich auch einmal ausprobieren. Vielen Dank für deinen Tipp und wie du so eine Auszeit gestaltest. Klasse!
Liebe Grüße
Karen
Heidi
Liebe Karen, du sprichst mir mit deinem Block über die „Kleine Auszeit“ sowas von aus der Seele. Das ist genau mein Ding. Ich liebe Kurztripps, Kaffee trinken gehen ( am liebsten mit einer lieben Freundin), Naturbaden ( was ich schon mein Leben lang mache 😉 ), Städtereisen und all das…
Herzlichen Dank für deine vielen Tipps dazu.
Ich wünsche dir viel Spaß und Entspannung auf deine nächste kurzr Auszeit.
Liebe Grüße, Heidi
Karen
Liebe Heidi,
dann steht unserer nächsten Auszeit ja nichts mehr im Wege, geplant ist sie ja eh schon.
Ich freue mich drauf und über deinen schönen Kommentar. Danke.
Liebe Grüße und bis bald
Karen