Was du schon immer über Erdbeeren wissen wolltest
Schon der Rhabarber (dazu: 8 Tipps und 3 Rezepte zu Rhabarber) ist ja so ein kulinarischer Frühlingsbote, den ich liebe. Der wird aber bei Weitem getoppt von meiner Lieblingsfrucht: der Erdbeere! Hier erzähl ich dir mal, was du schon immer uber Erdbeeren wissen wolltest (oder nicht?). Und da gibt es so manche Überraschung.
Die erste Überraschung:
Die Erdbeere ist eine Rose!
Erdbeeren (Fragaria) gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Das hatte ich nicht gewusst, du etwa?
Zur Gattung Fragaria gehören ungefähr zwanzig verschiedene Arten, meistens in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vorkommend, und verschiedene Unterarten.
Erdbeeren spielen mindestens seit der Steinzeit eine Rolle in der menschlichen Ernährung. Die europäischen Wald-Erdbeeren wurden während des Mittelalters auch flächig angebaut. Erst im 17. bzw. 18. Jahrhundert gelangten die beiden großfrüchtigen amerikanischen Arten – die Scharlach-Erdbeere und die Chile-Erdbeere – nach Europa. Aus deren Kreuzung entstand um 1750 in der Bretagne die Urform der Garten-Erdbeere, von der die meisten heute kultivierten Sorten abstammen.
Die Erdbeere – auch eine Nuss?
Aus botanischer Sicht zählt die Frucht einer Erdbeere nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelfrüchten.
Dann sind Erdbeeren Nüsse?!? …
Von der Beere zur Nuss: Die Erdbeere gehört in Wahrheit zu den Sammelnussfrüchten. Die vermeintlich rote Frucht ist in Wahrheit nur eine Scheinfrucht, auch Fruchtboden genannt. Die eigentlichen Früchte der Erdbeere sind die kleinen, grünen Körner an der Oberfläche.
Also mehr Schein als Sein?
Wie gesund sind Erdbeeren?
Das wissen wir ja alle: Erdbeeren sind gesund! Punkt.
Jetzt aber ein bisschen genauer: Wie gesund sind Erdbeeren wirklich?
- Sie beinhalten beinahe alle Vitamine, wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie Mangan, Eisen und Kalium.
- Außerdem punktet die Erdbeere mit einem hohen Folatgehalt. Der Begriff „Folat“ bezeichnet ein wasserlösliches Vitamin, das für die menschliche Gesundheit unverzichtbar ist.
- Darüber hinaus sind sie wahre Vitamin-C-Bomben und toppen sogar den Vitamin C-Gehalt von Orangen.
- Ernährungsexperten setzen sie wegen ihres hohen Gehalts an Folsäure und Eisen seit alters her gegen Blutarmut ein.
- Der hohe Kalzium-Gehalt schützt die Knochen vor Osteoporose.
- Kalium und Magnesium schützen das Herz.
Selbst die in den Erdbeeren enthaltenen Säuren tun Gutes für unseren Körper.
- Phenolsäuren bieten zum Beispiel Schutz vor Arteriosklerose
- Salicylsäure kann Rheuma- und Gichtbeschwerden lindern
- Ellagsäure, für die konnte eine krebsvorbeugende Wirkung in menschlichen Zellkulturen nachgewiesen werden
- Ellagsäure wirkt u. a. antioxidativ
Wie du siehst, haben Erdbeeren enorm positive gesundheitliche Wirkungen und sind sehr gut verträglich, meist auch bei Fructose-intoleranten Menschen, da sie wenig Fruchtzucker enthalten. So sind sie leicht bekömmlich, schmackhaft und extrem nahrhaft.
Und gut für die Figur!
Fruchtzucker macht fast die Hälfte der eher spärlich vorhandenen Kohlenhydrate aus. Das qualifiziert sie mit den anderen Beerensorten zum „Diabetiker-Obst“. 100 Gramm Erdbeeren enthalten nur etwa 32 Kilokalorien.
Das kommt natürlich der Figur zugute, die ja in diesen Corona-Zeiten möglicherweise ein bisschen gelitten hat. Also Erdbeeren und Fitness-at-home, superfit statt schlaff mit dem Waterrower.
Inhaltsstoffe einer üblichen Portion
Die Inhaltsstoffe einer großen Portion Erdbeeren (250 Gramm), also einer handelsüblichen Packung, auf einen Blick:
- 80 Kilokalorien
- 1 Gramm Fett
- 40 Mikrogramm Folsäure
- 162,6 Milligramm Vitamin C
- 62,6 Milligramm Kalzium
- 37,6 Milligramm Magnesium
- 362,5 Milligramm Kalium
Wahnsinn, so viel Gutes in so einer kleinen Beere, äh Nuss! So lecker, so gesund – endlich mal ein Naschzeug, bei dem man kein schlechtes Gewissen haben muss.
Haltbarkeit von Erdbeeren
Jetzt aber zur Vorbereitung und Verarbeitung von Erdbeeren. Die kleinen roten Dinger sind ja sehr empfindlich, deshalb muss man gut auf sie achtgeben.
Transport und Lagerung
Wegen ihres hohen Wassergehaltes sind Erdbeeren druckempfindlich, leicht verderblich und verlieren schnell ihr Aroma. Daher ist Vorsicht bei Transport und Lagerung oberstes Gebot. Frische Erdbeeren schmecken besser als Ware von weit her, sie sind auch gesünder. Die Vitamine und Pflanzenstoffe leiden unter langen Transportwegen. Man sollte deshalb Erdbeeren aus heimischen Regionen bevorzugen. Und am besten schmecken sie natürlich sowieso selbst gepflückt direkt vom Feld.
Waschen sollte man Erdbeeren erst direkt vor der Verwendung, nicht zum Lagern. Auch Stiel und Blätter bleiben noch dran. Locker ausgebreitet halten sich unbeschädigte Früchte ein bis zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.
Waschen
Beim Waschen von Erdbeeren kann man dann nichts falsch machen? Von wegen! Sie müssen nämlich zuerst vorsichtig gewaschen und danach erst von Stiel und Blättern befreit werden. Ansonsten verlieren die Früchte Geschmack und Vitamine – zudem weichen die Erdbeeren dadurch schneller auf.
Zum Waschen taucht man die Beeren kurz in kaltes Wasser oder braust sie mit mildem Strahl ab. Dann vorsichtig trocken tupfen. Um das Aroma nicht zu verwässern, wirklich Stiele und Blätter erst nach dem Waschen entfernen.
Essig gegen frühzeitigen Schimmel
Essig beugt Schimmel vor und sorgt für eine längere Haltbarkeit. Dafür eine Schale mit einem Drittel Essig und zwei Dritteln Wasser füllen und anschließend die Erdbeeren hineinlegen. Die Lösung für einige Minuten einwirken lassen. Dann die Beeren herausnehmen, gut abspülen und trocken tupfen. Sämtliche Schimmel-Keime sind damit abgetötet.
Einfrieren für frische Erdbeeren im Winter
In der Gefriertruhe halten sich Erdbeeren bis zu zehn Monate. Wegen der Minusgrade haben Mikroben hier keine Chance und die Früchte werden konserviert. Vor dem Einlagern in einer Plastikgefriertüte die Beeren waschen und trocknen. Das verhindert, dass sie nach dem Einfrieren aneinanderhaften. Den Gefrierbeutel während des Einfrierens immer wieder aufschütteln.
Das Neueste: Erdbeeren in Salzwasser legen
Als ich erstmals las, dass man mit Salzwasser kleine Würmer und Käfer aus Erdbeeren „herausgelockt“ bekommt, dachte ich, das wäre ein schlechter Scherz. Und wer weiß, vielleicht bin ich auch einfach nur auf eine etwas eklige Meldung hereingefallen.
Aber angeblich soll es nicht reichen, die süßen Beeren einfach unter laufendem Wasser abzuspülen. Man solle sie am besten in Salzwasser einlegen, was ungebetene Tierchen emporkommen lassen soll. Verrückt! Wieder was gelernt.
Aber keine Angst, süß sollen die Erdbeeren übrigens trotz Salzwasserbad bleiben. Wichtig ist wohl, dass sich das Salz bereits aufgelöst hat, ehe man die Früchte hineingibt. Also, ein Tipp für sehr Vorsichtige.
Was macht man jetzt mit den Erdbeeren?
Na ja, blöde Frage, oder? Essen natürlich. So viele wie möglich, denn die tolle Erdbeerzeit ist bald wieder vorbei.
An Rezepten für und mit Erdbeeren mangelt es ja wirklich nicht, jeder hat welche.
Aber lass ein paar Erdbeeren zum Naschen übrig. Frisch sind sie einfach am besten. Nichts geht über eine Schale mit frischen Erdbeeren.
Wenn es schnell gehen muss
Hier ist aber ein ganz schnelles Kuchenrezept, das mir aufgefallen ist:
Du hast Erdbeeren, Besuch hat sich angekündigt und es soll schnell gehen? Dann ist das folgende Rezept doch gerade richtig.
Erdbeerkuchen: Blitz-Rezept – nach 10 Minuten ist die Köstlichkeit im Ofen
Dieser leckere Erdbeerkuchen kommt genau dann richtig, wenn es mal schnell gehen muss. Denn nach nur zehn Minuten ist der Kuchen bereits im Ofen.
So gelingt der Blitz-Erdbeerkuchen
Zutaten für eine Springform (Durchmesser von 26-28 cm):
- 300 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 2 TL Vanillezucker
- 150 g und etwas Zucker (für den Teig und zum Bestreuen)
- 200 ml Buttermilch
- 2 EL Mineralwasser mit Kohlensäure
- 3 Eier
- 250 g Erdbeeren
- optional für die Deko etwas Kuvertüre oder Kuchenglasur oder Puderzucker
- Alle Zutaten bis auf die Erdbeeren mit dem Mixer verquirlen.
- Erdbeeren waschen und halbieren.
- Teig in die gefettete und gemehlte Springform gießen.
- Erdbeeren auf dem Teig verteilen, etwas eindrücken.
- Den Blitz-ErdbeerKuchen bei 180 Grad, Umluft 160 Grad (nicht empfehlenswert), 40-50 Minuten backen.
- Abkühlen lassen, aus der Form nehmen, etwas dekorieren, fertig.
Viel Spaß und guten Appetit.
Versuchungen mit Erdbeeren
Hier einige Impressionen und Rezepte zu leckeren Ideen für Erdbeeren:
Läuft dir bei dem Anblick nicht auch das Wasser im Munde zusammen? Mir schon. Also dann, probier doch auch dein neues Wissen über Erdbeeren aus, so wie ich. Viel Spaß dabei!
2 Comments
Heidi
Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen wenn man den Beitrag liest. Ich muss jetzt sofort meine gekauften(natürlich vom bayrischen Feld vom Balkon reinholen und vernaschen. Hmmm…
Karen
Dann guten Appetit, LG