Rundreise durch Kuba Etappe 3 Trinidad auf Kuba
Den weiteren Verlauf von unserer Rundreise durch Kuba Etappe 3 Trinidad auf Kuba möchte ich dir hier vorstellen.
Nach nur ca. 85 km Fahrtstrecke kamen wir aus Cienfuegos kommend, Cienfuegos und El Nicho, in Trinidad an.
Trinidad ist eine malerische, beschauliche Stadt in der Provinz Sancti Spiritus an der zentralen Südküste Kubas. Es leben dort ca. 70.000 Menschen.
Parkplatzsuche in Trinidad
Unsere Casa El Conquistador lag direkt im Zentrum von Trinidad. Das war zwar einerseits sehr gut, weil unsere Wege deshalb kurz waren. Andererseits aber stellte sich das Abstellen des Mietautos doch als ziemlich schwierig heraus. Über das uralte Kopfsteinpflaster mit teilweise angsteinflößenden Schlaglöchern konnten wir größtenteils nicht fahren, das hätte das Auto nicht überlebt. mit-dem-mietwagen-durch-kuba/
Unsere Casa Particular in Trinidad
Schließlich fuhr unsere Wirtin mit uns auf Parkplatzsuche. Wir parkten dann nicht weit vom Haus am Platz vor einer Kirchenruine.
Das Zimmer war wieder, wie alle zuvor, sehr sauber und ansprechend mit zwei großen Betten. Das Problem waren die Matratzen. Schon beim Probeliegen stellten sie sich als sehr dünn heraus, sodass wir kurzerhand beide aufeinanderlegten und so ein halbwegs bequemes Bett hatten. Insgesamt muss ich sagen, dass die Betten auf Kuba nicht der Hit waren. Aber damit hatten wir eigentlich auch nicht gerechnet.
Geschichtlicher Hintergrund Trinidads
Die Stadt Trinidad wurde 1514 von dem spanischen Eroberer Diego Velazquez gegründet. 1519 starteten die Konquistadoren (Eroberer) unter Hernando Cortez von Trinidad zu ihren Eroberungszügen nach Mexico. Als sich die Pläne auf Goldfunde in den nahegelegenen Flüssen als unrealistisch erwiesen, lebte man bis in das 18. Jahrhundert hinein hauptsächlich vom Schmuggel.
Der Reichtum Trinidads: Zucker
Eine wohlhabende Stadt wurde Trinidad durch Zucker und den damit verbundenen Sklavenhandel. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Trinidad eine der bedeutendsten Zuckermetropolen Kubas und der Welt. Den Aufschwung zur drittgrößten Stadt Kubas konnten auch dreimalige Plünderungen durch Piraten nicht stoppen. Ab 1830 begann man im Valle de los Ingenios mit dem Bau von Zuckermühlen.
Einen sehr interessanten Artikel über den kubanischen Zucker gibt es auf Planet Wissen zu lesen. https://www.planet-wissen.de/kultur/inseln/naturparadies_kuba/pwiederkubanischezucker100.html#Geschichte_der_kubanischen_Zuckerproduktion.
Der Abschwung
Als mit dem verstärkten Anbau der Zuckerrübe in Europa Ende des 19. Jahrhunderts die Zuckerproduktion aus Zuckerrohr deutlich zurückging, endete die Blütephase der Stadt. Trinidad verlor seine Vormachtstellung in der Region an das benachbarte Cienfuegos, Unsere Kuba Rundreise Etappe 3 Cienfuegos. Das wiederum erlebte durch die Erschließung neuer Verkehrswege und den Ausbau seines Hafens seinerseits einen Aufschwung. Aber Trinidad wurde bald bedeutungslos.
Immerhin konnte es aber sein mittelalterliches Straßenbild mit dem typischen Kopfsteinpflaster und teilweise auch die Prachtbauten rund um den Plaza Major erhalten. Seit 1988 ist die Stadt gemeinsam mit den 20 km außerhalb liegenden Zuckerrohrplantagen von Valle de los Ingenios Weltkulturerbe der UNESCO.
Touristenattraktionen
Heute lebt Trinidad hauptsächlich vom Fremdenverkehr, denn Touristen und Sprachstudenten sind die Haupteinnahmequellen. Eine der größten Touristenattraktionen ist der Plaza Mayor. Noch heute strahlt er das Flair der Blütezeit der Zuckerbarone aus und man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Er wirkt wie aus dem Bilderbuch mit den pastellfarbig gestrichenen Prachbauten rings herum.
Alle bedeutenden Museen sind rund um diesen Platz zu finden, etwa das Museo Romántico im ehemaligen Palacio Brunet oder das Architekturmuseum. Trinidad_(Kuba) Aber auch die Iglesia Parroquial de la Santisima Trinidad ist überaus sehenswert.
Zwei Nächte in Trinidad
Ursprünglich sollte unsere gebuchte Stadtführung bereits an diesem Nachmittag stattfinden. Kurzfristig wurde das aber auf den nächsten Tag 14:00 Uhr verschoben. Deshalb zogen wir erstmal alleine los. Natürlich Richtung Plaza Mayor und mit Reiseführer in der Hand, adac-reisefuehrer-kuba-bunte-perle-der-karibik. Dort schauten wir uns das Architekturmuseum an mit sehenswerten Beispielen der Wohnkultur reicher Bürger vergangener Zeiten. Vor allem eine vorsintflutliche Dusche hatte es uns angetan. Wir wollten eigentlich alleine durch die Räume streifen, aber eine dort wahrscheinlich als Hilfe arbeitende ältere Dame verfolgte uns und drängte uns förmlich ihr Wissen auf. Also bekam sie dann auch ein kleines Trinkgeld.
Musik in den Gassen
Ebenfalls an der Plaza besang diese Band den allgegenwärtigen und immer noch hochverehrten Che Guevara mit äußerst gefühlvollen Tönen. Die bekamen aber nichts von uns.
Beim Schlendern durch die Gassen und über das holprige und unebene Kopfsteinpflaster kann man herrlich entspannen. Immer wieder ergeben sich auch Einblicke in die Häuser oder Höfe. Allerdings empfiehlt es sich, sich feste Schuhe anzuziehen, denn mit Sandalen kommt man allzuleicht ins Stolpern.
Ab dem späten Nachmittag gibt es in der Bar auf der Freitreppe zur Casa de la Musica Live-Musik. In dem gelben Restaurant am Fuß der Treppe, El Conspirador, haben wir am zweiten Abend auf Empfehlung unseres Guides sehr gut gegessen.
Am Plaza Santa Ana, wo wir auch unser Auto abgestellt hatten, gibt es eine relativ neue Bier-Brauerei, die Brauerei Santa Ana. Die suchten wir am ersten Abend auf und waren sehr vergnügt. Das änderte sich erst, als der Kellner beim Kassieren versuchte, uns etwas mehr abzuknöpfen als nötig. Man muss tatsächlich aufpassen, sonst wird man über’s Ohr gehauen.
Die Stadtführung am nächsten Tag war sehr ausführlich mit vielen Informationen durch unseren Guide. Dennoch wäre es schön gewesen, wenn sie gleich am Nachmittag unserer Ankunft stattgefunden hätte. Wir hätten dann sicher noch einige Tipps umsetzen können. Das war schade.
Fazit
Unsere Rundreise durch Kuba Etappe 3 Trinidad auf Kuba hat uns eine wunderschöne Stadt gezeigt. Sie ist ein beeindruckendes Beispiel einer vergangenen Zeit, die man nicht verpassen sollte, wenn man auf Kuba ist. Überhaupt erschien uns unsere Kuba-Rundreise ein bisschen wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Das war schön, aber manchmal auch bizarr.
2 Comments
Susanne
In Trinidad werden auch meine Erinnerungen verstärkt wieder wach, danke für’s Wecken! Die Kirchenruine, die abenteuerlichen Straßen, die Plaza Mayor, die Gastronomie… Der Che Guevara-Song, den diese Combo spielte (und der einen ja durch Kuba regelrecht verfolgt 🙂 ) ist seither der Klingelton auf meinem Handy…
Karen
Ja, das ist schon eine einmalige Atmosphäre gewesen. Es ist wirklich etwas anderes, das selbst zu erleben, als davon zu lesen oder zu hören. Würdet ihr noch mal hinreisen? Oder reicht einmal?
LG, Karen