3 Tage in Venedig – meine Tipps und Highlights
Venedig – noch einmal nach Venedig. Wir waren schon mehrmals dort gewesen, aber das war schon länger her. Deshalb: Spontane Idee, spontane Recherche und dann – gemacht.
Dieses Kunstwerk auf dem Wasser ist wirklich einzigartig. Als wir entdeckt hatten, dass es dort ein wunderbares und ganz besonderes Hilton Hotel aus der Curio Collection gibt auf der Insel Giudecca, da haben wir das gebucht.
3 Tage in Venedig – meine Tipps und Highlights
Zunächst einige Fakten zu Venedig:
Venedig – die Lage
- Venedig, italienisch Venezia, liegt im Nordosten Italiens. Sie ist Hauptstadt der Region Venetien und trägt den Beinamen La Serenissima (Die Durchlauchtigste). Da mache ich doch gleich mal eine Verbeugung.
- Der historische Stadtkern (centro storico) von Venedig wurde auf etwa 150 nahe beieinander liegenden flachen Inseln gebaut. Die vielen Brücken verbinden also Inseln. Diese Inseln liegen in einer Lagune im Nordosten Italiens, die ungefähr 40 Kilometer lang und bis zu 15 Kilometer breit ist.
- Die Landzungen Litorale del Cavallino und Chioggia-Sattomarina sowie die Inseln Lido und Pallestrina schützen die Lagune vor dem offenen Meer.
- Im Mittelalter war die Serenissima eine der reichsten Städte der Welt, eine bedeutende Handels- und Seemacht. Sie kontrollierte die wichtigsten Handelswege im Mittelmeerraum und war eine Brücke zwischen Orient und Okzident.
- Das Stadtgebiet von Venedig umfasst ungefähr acht Quadratkilometer. Es gibt rund 150 Kanäle, etwa 3000 Straßen und Gässchen sowie mehr als 400 Brücken. Durch eine drei Kilometer lange Brücke ist die Altstadt Venedigs mit dem Festland verbunden. Auf den 222 Bögen der Brücke verlaufen eine vierspurige Autobahn sowie eine vierspurige Eisenbahnlinie.
- Die Stadt teilt sich in sechs Viertel, Sestiere, auf. Die Hausnummern, oft vierstellig, sind hier nicht pro Straße, sondern pro Viertel nummeriert, gar nicht so einfach, sich zu orientieren.
- Die aktuelle Einwohnerzahl Venedigs liest du von der Anzeige an der Apotheke Morelli auf dem Campo San Bartolomeo ab. Inzwischen leben unter 53.000 im Centro storico. Immer mehr Venezianer müssen auf das günstigere Festland umziehen.
Venedig – etwas Geschichte
- Der vom Adel und vom Klerus gewählte Doge war ab dem 8. Jahrhundert das Staatsoberhaupt der Republik Venedig mit fast uneingeschränkter Macht. Ab dem 12. Jahrhundert wurden ihm dann Räte zur Seite gestellt. Die komplizierte Wahl sollte gewährleisten, dass keine der adeligen Familien Venedigs die Macht an sich reißen konnte.
- Unter der Herrschaft der gewählten Dogen und ihrer verschiedenen Ratsgremien wurde Venedig neben Genua, Pisa und Amalfi zu einem der vier italienischen Stadtstaaten.
- Mit der Eroberung Amerikas durch Christoph Kolumbus verlor das mächtige Handelsimperium an Macht und Einfluss. Im 19. Jahrhundert dankte der letzte Doge von Venedig ab, die Stadt geriet unter wechselnde Herrschaft.
- In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die an Kunstschätzen reiche Stadt zu einer der ersten Städte, die zum Teil von Tourismus lebten. So strömten zu Beginn des 18. Jahrhunderts bereits 30.000 Fremde in die Stadt, und ein Besuch in Venedig gehörte bald zum klassischen Bildungsprogramm des Italienreisenden.
Und so ist es geblieben: Heute ist Venedig eines der beliebtesten Ziele für Städtereisen. Millionen von Besuchern pro Jahr möchten die Stadt erleben, eine Fahrt mit der Gondel machen oder den Markusdom erkunden. Veranstaltungen wie der venezianische Karneval oder die Biennale locken zusätzlich jedes Jahr zahlreiche Besucher in die Stadt.
Ungeahnte Schäden gingen jahrelang von den vielen Kreuzfahrtschiffen aus, deren Erschütterungen und Abgase an der Substanz der alten Mauern nagten. Kaum zu fassen war der Anblick der schwimmenden Hochhäuser, während sie langsam bis vor den Markusplatz glitten. Das ist jetzt endlich vorbei.
Die UNESCO drohte mit dem Entzug des Welterbe-Titels. Jetzt werden die Riesen zum Industriehafen Marghera umgeleitet.
Venedig – Eintritt
Von April bis Juli 2024 und ab 2025 zahlst du für einen Tagestrip nach Venedig Eintritt.
- Der Eintritt für Venedig kostet 5 Euro und gilt nur für Tagestouristen. Es ist also eine Art Tagesticket.
- Wenn du morgens nach Venedig kommst und abends wieder fährst, musst du diesen Beitrag zahlen.
- Wenn du in Venedig in einem Hotel übernachtest, brauchst du das Venedig Ticket nicht zu bezahlen, denn dann zahlst du schon die Kurtaxe. Du musst dich aber trotzdem auf dem Online-Portal der Stadt registrieren und einen gratis QR-Code beantragen.
- Übrigens: Auch wenn dein Hotel außerhalb der Altstadt ist, zum Beispiel auf Lido, musst du keinen Eintritt bezahlen, um die Altstadt zu besuchen.
- Ab 2025 soll die Gebühr deutlich erhöht werden.
Der Eintritt ist momentan ein Versuch und gilt nicht an allen Tagen. Erkundige dich auf dem Online-Portal der Stadt, ob an deinem Reisetermin diese Gebühr erhoben wird.
Venedig – Anreise
- Mit dem Zug direkt nach Venedig rein zum Bahnhof Santa Lucia.
- Von dort kannst du gleich in ein Vaporetto-Boot steigen in Richtung deiner Unterkunft. Es gibt gute Fernzug-Verbindungen, unbedingt Sitzplatz reservieren (z. B. von Wien oder München nach Venedig entspannt im Schlafwagen, Fahrplan siehe Nachtzug.net.)
2. Mit dem Flugzeug zum Flughafen Marco Polo Venedig. Von dort gibt es verschiedene Möglichkeiten, in die Stadt zu kommen:
- Mit dem Bus. Vom Airport mit dem ACTV Aerobus Bus, 30 Minuten nach Venedig zur Piazzale Roma oder per ATVO Airport Express Bus in 20 Minuten (Bustickets online).
- Mit dem Straßen-Taxi bis Piazzale Roma, 30min ab ca. 40€
- Per Wassertaxi. Die schönste Art ist es, Venedig über das Wasser anzufahren. Am stilvollsten mit dem privaten Wassertaxi vom Flughafen ins Hotel (Preise ab 130€), ein 40minütiges Vergnügen.
- Alilaguna ist der öffentliche Flughafen-Wasserbus. (Einzelfahrt 15€). Abfahrt alle 30-60min und mit vielen Stopps – zum Beispiel bis zum Markusplatz, Dauer ca. 75-90 min, Fahrkarten-Verkauf in der Flughafen Ankunftshalle.
- Offizielle Webseite Transport zum/ab Airport Venedig oder bei Getyourguide (Storno bis 24h vorher).
3. Mit dem Auto über die Brücke bis zum Parkhaus in Venedig. Die Autofahrt endet an der Piazzale Roma.
Mehr zur Auto-Anreise nach Italien findest du hier: Roadtrip in die Toscana
- Am günstigsten parkt man noch auf dem Festland in Mestre, z. B. in der Nähe des Bahnhofs, von dort weiter per Zug in 15 Minuten direkt zum Venedig Bahnhof Santa Lucia am Canal Grande, Züge fahren alle 10-15min bis 22:45 Uhr.
- Am zentralsten und direkt in Venedig liegen die großen Parkhäuser Piazzale Roma und Garage San Marco an der Piazzale Roma (beide mit Online-Reservierung).
- Venice Parking Tronchetto ist am Eingang von Venedig gelegen, von dort direkt Umsteigen ins Vaporetto-Boot oder in ein Wassertaxi. Online-Reservierung.
Wir sind mit dem Auto angereist, haben im Parking Tronchetto geparkt, das war supereinfach. Von dort haben wir uns ein Wassertaxi gegönnt und uns direkt zum Hotel bringen lassen.
Lesetipp: Italien Reisetipps – Was musst du beachten?
Im Hotel hatten wir vorher angefragt, was die Fahrt mit dem Wassertaxi kosten würde. Der Bootsführer wollte zunächst mehr, hat dann aber eingesehen, dass wir mit dem Hotel Kontakt hatten. Es lohnt sich, aufzupassen.
Venedig – Fortbewegen
Fortbewegung innerhalb Venedigs funktioniert wunderbar mit dem Vaporetto (Wasserbus) – dem städtischen Schiffsverkehr von ACTV.
Du kaufst dir ein Fahrticket für 1-2-3 oder 7 Tage. Vor jeder Fahrt muss es gescannt werden! Erhältlich an den Fahrkartenschaltern am Flughafen, vor dem Bahnhof, Piazzale Roma sowie an den wichtigsten Haltestellen.
- ACTV Venedig Zeit-Fahrkarten online kaufen (als Voucher). Die Original-Fahrkarte erhält man vor Ort über einen Code an allen Fahrkartenautomaten. Busse vom Festland, z. B. Mestre sind inklusive sowie alle Inseln, aber nicht der Flughafen-Transfer! Kinder bis 6 Jahre frei.
Ansonsten kommst du in Venedig auch wunderbar zu Fuß voran. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich alle in nicht allzu weiter Entfernung, sodass du sie ohne Probleme erreichen kannst. Aber gute Laufschuhe solltest du schon anziehen. Ich sage nur: Brücken.
3 Tage in Venedig – Was wollen wir sehen?
Was wollten wir sehen? Was willst du sehen?
Die Frage ist ja immer: möglichst alle Sehenswürdigkeiten oder eher Atmosphäre schnuppern und ein bisschen nach Lust und Laune unterwegs sein?
Bei uns war es eine Mischung: Wir wollten einiges wiedersehen, einiges zum 1. Mal erleben und auch einfach die Stadt und ihr Flair genießen. Und das alles mit Ruhe und Genuss und nicht in Eile.
Der Platz der Plätze – die Piazza San Marco
Startpunkt für uns war die berühmte Piazza San Marco, das Herz von Venedig. An diesem Platz kommst du natürlich nicht vorbei und solltest du auch gar nicht.
Der Markusplatz, Piazza San Marco, mit den prächtigen Bauwerken, dem Canal nebendran, den Cafés, dem Campanile, ein Muss in dieser Stadt.
176 Meter lang ist der Platz und an der breitesten Stelle 82 Meter breit. Natürlich sind hier viele Touristen unterwegs, Tauben sowieso, aber es gibt immer Zeiten, an denen weniger los ist: Früh am Morgen oder nachts.
Dann hast du ihn fast für dich alleine. Am besten nach 23 Uhr oder bis 7 Uhr morgens (ab ca. 6 Uhr fahren die Vaporetti Boote).
Achtung! Das Taubenfüttern ist auf dem Markusplatz verboten und kostet 500 Euro Bußgeld.
Die Markuskirche – Basilica di San Marco
Unübersehbar ist sie und du stehst bestimmt wie ich mit offenem Mund davor: Die im byzantinischen Stil erbaute Basilica di San Marco mit der beeindruckenden Fassade ist die prächtigste Kirche der Stadt.
Nicht nur ist sie reich gestaltet und riesig, sie beherbergt außerdem überaus wertvolle Schätze. Der Mosaikboden, ein Altaraufsatz aus Gold und Edelsteinen sowie die Ikonen im Chorbereich sind nur ein paar davon.
Der Uhrenturm
Neben der Markuskirche befindet sich der Uhrenturm, auf italienisch Torre dell’Orologio, mit einem wunderschönen Ziffernblatt aus Lapislazuli mit Sonnen- und Mondphasen und Tierkreiszeichen.
Der Glockenturm – Campanile
Der Campanile steht allein gegenüber vom Markusdom. Er ist knapp 100 Meter hoch und somit das höchste Gebäude Venedigs. Steige hinauf oder nimm den Fahrstuhl auf den Turm – der Blick von oben ist atemberaubend. Es lohnt sich auf jeden Fall, wie auch für die Basilica, vorher ein Online-Ticket* zu kaufen.
Der Dogenpalast – Palazzo Ducale
Zur anderen Seite der Markuskirche, in Richtung Canal, steht ein weiteres imposantes Gebäude, der Dogenpalast, Palazzo Ducale, langjähriger Sitz des Dogen von Venedig. Zu bestaunen sind Versammlungssäle, Privaträume, Gerichtsräume und Gefängniszellen. Imposant von außen, glanz- und prunkvoll innen, was Ruhm und Reichtum Venedigs zeigen sollte.
Auf dem Weg von der Piazza zum Canal entlang des Dogenpalastes begegnest du den beiden beeindruckenden Säulen, dem Schutzheiligen Todaro (Theodor) und dem Markuslöwen.
Und um die Ecke findest du dann noch die Seufzerbrücke, die den Dogenpalast mit den Gefängniszellen verbindet. Die Inhaftierten haben angeblich hier beim letzten Blick in die Freiheit einen Seufzer getan. Vorstellbar ist das.
Dem Frauenhelden Giacomo Casanova gelang übrigens die Flucht aus den sogenannten Bleikammern über die Seufzerbrücke in die Freiheit.
Nach so vielen Sehenswürdigkeiten ist es Zeit für eine Pause: Da findest du eine riesige Auswahl an Cafés am Markusplatz, eines teurer als das nächste.
Am berühmtesten ist sicherlich das Caffè Florian, das älteste italienische Kaffeehaus. Das pompös samtige Plüsch-Ambiente mit Stuckdecken ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Allein die Vorstellung, wer hier schon alles auf diesen Plätzen saß, macht es zu etwas Besonderem.
Natürlich ist es auch ein Touristennepp, aber es hat etwas, hier drinnen gemütlich auf den Plätzen von Casanova, Goldoni und anderen Künstlern und Intellektuellen zu sitzen. Teuer, aber mit Flair. Ein Kaffee geht immer.
Wenn die Gondeln fahren – ist das Romantik?
Gondeln sind mindestens genau so ein Symbol für Venedig wie Markusplatz und Campanile. Eine Fahrt mit Gondel und Gondoliere gehört für viele einfach dazu.
Nicht so für uns – mein Mann weigerte sich schlichtweg, fand das nicht erstrebenswert – und ich kann ihn ein Stück weit verstehen. Obwohl …
Aber in der Tat war das Gewusel auf dem Canal Grande mit Vaporetti, Wassertaxis, Lastbooten, Privatbooten und dazwischen die Gondeln, noch dazu bei stürmischem Wetter, fast schon besorgniserregend.
Es fiel mir leicht, darauf zu verzichten. Aber als Fotomotiv waren sie allemal genial.
Canal Grande – die Hauptverkehrsader Venedigs
Egal wie, ob mit der Gondel, dem Motorboot oder dem Vaporetto, du musst auf jeden Fall einmal auf dem Canal Grande fahren. Wir haben die gesamte Vaporetto-Tour gemacht, hin und zurück. Es gab so viel zu bestaunen.
Die Häuser und Paläste sind mit ihren Fassaden zum Kanal hin gebaut, da die Bewohner und Gäste vom Kanal aus ins Haus kommen. Nur vom Canal Grande aus kannst du die Palazzi in ihrer vollen Pracht sehen und staunen, wie diese wunderschönen Bauten auf Pfählen errichtet worden sind.
Natürlich siehst du dann auch die Spuren des Verfalls, die durch das Wasser und häufige Hochwasser – Aqua Alta – entstanden sind. Das hat alles einen etwas morbiden Charme, dafür ist Venedig ja schließlich auch bekannt. Bauarbeiten und Renovierungen sind hier ständige Begleiter.
Über sieben Brücken musst du gehen – eigentlich 400
Aber nicht nur auf dem Wasser kannst du Venedig erleben, sondern auch zu Fuß erkunden. Venedig ist gut zu erlaufen, so groß ist es schließlich nicht. Allerdings ist das anstrengend, es gibt hier zwar keine Berge oder Steigungen, dafür aber Brücken über Brücken.
Auf über 400 Brücken kannst du die ca. 150 Kanäle überqueren. Alle musst du dabei ja gar nicht schaffen, aber lass dich doch einfach mal ein bisschen treiben. Plötzlich endet dann der Weg, du musst wieder zurück, die nächste Brücke wartet.
Und an jeder Brücke gibt es sehenswerte Dinge. Überall auch kleine Caffès, ein Espresso oder Latte Macchiato zwischendurch gibt neue Energie. Und weiter geht´s.
Die Brücke der Brücken – Rialto
Rialto ist nicht nur eine Brücke. Vielmehr steht sie für ein ganzes wuseliges Viertel. In der Früh auf dem Markt, am Tag in den Bars, Geschäften und Caffès. Abends auf dem Platz Campo Erberia unterhalb der Rialto-Brücke und in den Restaurants.
Die Rialto-Brücke selbst ist eine Hauptsehenswürdigkeit in Venedig und ein unglaubliches Bauwerk. Sie war bis 1854 der einzige Fußweg über den Canal Grande.
Mit 48 Metern Länge und 22 Metern Breite dauerte der Bau 1588 ganze drei Jahre. Zuvor waren an der gleichen Stelle mehrfach Holzbrücken gebaut worden, die aber entweder abbrannten oder verrotteten.
Hier tanzt von morgens an der Bär, es ist immer voll. Auch hier gilt: Komme früh, dann hast du mehr davon.
Fondaco dei Tedeschi – Das Luxus-Kaufhaus
Gleich neben der Rialtobrücke liegt das Kaufhaus Fondaco dei Tedeschi, das zum Luxuskonzern LVMH gehört. Das Gebäude war schon immer ein Handelshaus und ist architektonisch äußerst sehenswert.
- Mit umlaufenden Arkadengängen, einem überdachten Innenhof und einer tollen Aussichtsterrasse ist es tatsächlich noch ein bisschen ein Geheimtipp. (Für die Terrasse vorab Zeitfenster buchen, ist kostenlos). Fondaco dei Tedeschi, Calle del Fontego dei Tedeschi, Rialto
- Ein zweiter Geheimtipp für das beste Venedig Stadt-Panorama ist der Glockenturm auf San Giorgio Maggiore. Die kleine Insel gegenüber vom Markusplatz ist einfach mit der Vaporetto-Linie 2 zu erreichen und dort wird wenig los sein (mit Aufzug + Eintritt, nicht während der Sonntagsmesse).
Weg vom Getümmel – auf nach Dorsoduro
Auf nach Dorsoduro, einem ganz tollen Viertel in Venedig. Ganz dicht dran und doch etwas weg vom Getümmel. Hier kannst du alles, was sehenswert ist, fußläufig erreichen.
In Dorsoduro findest du z. B. das Peggy Guggenheim Museum oder die Kirche Santa Maria della Salute, tolle kleine Bars, Geschäfte und Galerien, hübsche Plätze und malerische Gassen.
Auf der einen Seite liegt der Canal Grande, auf der anderen die Promenade Zattere mit Blick auf die Insel Giudecca. Nach Dorsoduro kommst du mit dem Vaporetto oder zu Fuß über die Accademia Brücke.
Santa Maria della Salute
Die Barockkirche Santa Maria della Salute im Stadtteil Dorsoduro steht am Anfang des Canal Grande und daher in einmaliger Lage. Sie soll 1630 vom Dogen in Auftrag gegeben worden sein, um die Pest zu beenden, die in Venedig wütete.
Die Kirche mit ihren zwei Kuppeln und der Fassade aus Marmor wurde 1687 fertiggestellt. Überaus sehenswert fand ich auch den wunderschönen Mosaik-Fußboden. Die Kirche bietet nicht nur vom Dogenpalast am anderen Ufer einen tollen Anblick, sondern auch, wenn du direkt davor stehst.
Das Guggenheim Museum Venedig – Eine Klasse für sich
Auch in Dorsoduro: Die Peggy Guggenheim Collection Venice ist eines der ersten Museen Europas, das sich der modernen Kunst widmete. Schon früher einmal hatten wir uns diese faszinierende Ausstellung in der schönen, weißen Villa am Canal Grande angeschaut. Aber wir wollten wieder hin.
Eine beeindruckende Persönlichkeit: Peggy Guggenheim scharte die Kunstavantgarde des 20. Jahrhunderts um sich und führte ein schillerndes Leben. Neben der permanenten Sammlung, eindrucksvoll von Picasso über Klee bis Pollock und vielen anderen, gibt es aktuelle Sonderausstellungen, beispielsweise auch zur Biennale.
Ihr Vater starb beim Untergang der Titanic, mit Max Ernst war sie einige Jahre verheiratet, Samuel Becket war ihr Liebhaber und einige weitere bekannte Persönlichkeiten. In Venedig hatte sie sich für immer verliebt, kaufte sich 1949 den Palazzo am Canale Grande und zog dort ein.
Ich bereue Nichts! Das außergewöhnliche Leben der Peggy Guggenheim: Die beste und unterhaltsame Biographie über die faszinierende Peggy Guggenheim*, die als Kunstsammlerin und Galeristin Furore machte und mit ihrem Vermögen viele Talente, darunter einige Liebhaber, großzügig unterstützte. Eine emanzipierte Persönlichkeit mit einem aufregenden Leben in der intellektuellen High Society.
Auch dieser Besuch im Peggy Guggenheim Museum hat uns begeistert. Was für ein Haus! Was für eine Sammlung! Was für eine Persönlichkeit! Fantastisch und unbedingt zu empfehlen.
Venedig zur Biennale (Mai-November)
Ein Highlight Venedigs ist die Biennale in der Lagunenstadt.
Eine der größten, zeitgenössischen Kunstschauen weltweit, lockt sie Besucher immer wieder aufs Neue an. Die Biennale findet seit 1895 alle zwei Jahre statt.
Im östlichsten Stadtteil Castello findest du die zwei Schauplätze Giardini (großes Gartenareal mit den Länderpavillons) und Arsenale (altes Marinearsenal). Gut zu erreichen mit einem Vaporetto.
- Biennale 2024 von Ende April noch bis Ende November. Termin Biennale Webseite.
- Das Biennale Ticket kostet derzeit 25 Euro und gilt für den einmaligen Besuch beider Ausstellungsorte (Montag geschlossen).
- Top & kostenlos! Zu empfehlen sind auch die begleitenden Ausstellungen (Biennale Collateral Events), die über ganz Venedig verteilt und zudem kostenlos sind! Überall hängen entsprechende Plakate aus.
Kunst mit Einblick in private Palazzi
Nicht selten befinden sich einige Biennale-Ausstellungen in Kirchen oder alten privaten Palazzi, die von den Besitzern vermietet werden. Alleine die Möglichkeit, in diese Wohnhäuser zu gelangen, ist ein Privileg und kommt manchmal einer Zeitreise ins mittelalterliche Venedig gleich. Wann sonst hast du die Gelegenheit, so etwas zu erleben?
Die Räume atmen Geschichte, das Mobiliar, Tapeten, Bodenmosaike oder Wandmalereien sind Kostbarkeiten. Manchmal gibt es auch einen ganz neuen Blick auf den Canal Grande. Den Plan aller Kunstorte findest du auf der Biennale Webseite.
Zeit für eine Insel – Lido, Murano, Burano
Zu der Lagunenstadt Venedig gehören natürlich auch die vorgelagerten Inseln. Eine oder mehrere solltest du dir wirklich mal ansehen. Inselhopping zu den Inseln Lido, Murano und Burano ist mit den Vaporetti leicht gemacht. Die Inseln haben einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten und überzeugen mit ihrem ganz eigenen Charme. Kein Abklatsch, sondern eigener Charakter.
- Lido de Venezia hat den schönsten Strand Venedigs zu bieten und mit dem Wasserbus in kurzer Zeit erreichbar. Tanke etwas Sonne abseits vom Trubel der Stadt.
- Murano, die Insel des Glases, bietet dir wunderschöne und aufwändig hergestellte Glaskunst, die du bestaunen und erstehen kannst. Hier kannst du auch in Glasbläsereien zuschauen, wie die kunstvollen Gegenstände entstehen. Achtung: nicht jedes angebotene Glas ist original Murano. Achte auf die Kennzeichnung: „Vetro Artistico® Murano“
- Burano ist bekannt für Spitzenstickerei. Besonders schön anzusehen sind hier auch die bunten Häuser, sodass ich dir einen Spaziergang durch das Städtchen in jedem Fall empfehlen kann.
Die Inseln gehören zum Verbund der Vaporetti, mit deinem Ticket kannst du hinfahren.
Zwei Tipps für abends in Venedig
Exklusiv: Harry´s Bar
In der legendären Harry’s Bar den original Bellini trinken, erfunden von Giuseppe Cipriani im Jahr 1948. Teuer, dafür original mit dem intensiven Fruchtaroma des weißen Pfirsichpürees. Schon Hemingway saß hier (wie auch anderswo, z. B. in Havanna) gerne an der Bar. 1950 erfand Cipriani für eine Contessa, die kein gegartes Fleisch essen durfte, das rohe Carpaccio und benannte es nach dem venezianischen Maler Carpaccio, der für seine lebhaften Rottöne bekannt war.
Lesetipp: Havanna in 3 Tagen – faszinierend und verkommen
Rooftop-Bar im Hilton Stucky Molino
Von der höchsten Rooftop-Bar der Stadt aus den Panoramablick über Venedig genießen: Wir waren in der Skyline-Bar im Hilton Hotel Stucky Molino auf der Insel Giudecca direkt am Canale Giudecca. Das Stucky Molino ist ein historischer Industriebau und war einmal die größte Getreidemühle Italiens.
Essen in Venedig
Natürlich gehört bei einem Besuch in Italien das Essen dazu. Venedig hat seine ganz eigene Küche, die stark von Fisch und Meeresfrüchten geprägt ist. Und wir waren 3 Tage in Venedig – da konnten wir einiges probieren.
Und vergiss nicht, dir ein paar Cicchetti – das sind venezianische Tapas – in einer der vielen Baceri (Weinbars) zu gönnen, die auch von Einheimischen gerne genutzt werden.
- Ein Beispiel ist das Al Mercà: Man steht mit seinem Glas auf dem Campo Battisti Bela Vienna im Rialto Viertel. Hier gibt es eine gute Auswahl an Weinen vornehmlich aus dem Veneto, Friuli und Südtirol und dazu vorzügliche belegte Panini. Haltestelle Mercato Rialto, Sonntag geschlossen, Bar Al Mercà
- An der Fondamenta Zattere: Zum Aperitivo. Beim kleinen Kiosk der Bar El Chioschetto versammeln sich allabendlich die Einheimischen bei günstigem Spritz oder Aperitif mit Blick über den wogenden Canal Grande nach Giudecca hinüber.
Die Osterias haben ein umfassenderes Angebot, neben der Cicchetti-Theke gibt es die typische venezianische Lagunenküche:
- gebratene Kalbsleber im Sud (Fegato alla veneziana),
- Schie e Polenta (die winzigen Lagunen Garnelen),
- Frittura di pesce (frittierte Meeresfrüchte),
- Bigoli in salsa (dicke Nudeln in Sardellensoße),
- Spaghetti al nero di seppia (mit der Tinte vom Tintenfisch),
- ‚con canoce‘ mit Heuschreckenkrebsen oder
- das Sarde in saor, süßsauer eingelegte Sardinen mit Zwiebeln.
Aber Achtung:
- Gerade an den bekannten Plätzen landest du leicht in einer Touristenfalle.
- Eine Reservierung, zumindest für abends, ist zu empfehlen.
- Im Ferienmonat August können einige Restaurants geschlossen haben! Vorher prüfen.
- Venedig kulinarisch – geführte Touren über Getyourguide*
Reiseführer:
- Reise Know-How CityTrip Venedig: Reiseführer mit Stadtplan, 6 Stadttouren und kostenloser Web-App*
- TOP10 Reiseführer Venedig: TOP10-Listen zu Highlights, Themen und Stadtteilen mit wetterfester Extra-Karte*
Fazit: 3 Tage in Venedig – immer ein Genuss
Venedig ist eine Stadt, die du wirklich einmal im Leben gesehen haben solltest. Sie ist einfach unglaublich, romantisch, voller Kultur und Überraschungen. Egal, ob du Kunst oder Architektur liebst, gerne gut isst oder einfach nur durch malerische Gassen und über die vielen Brücken schlendern möchtest – Venedig hat für jeden etwas zu bieten.
Wir haben wirklich schöne 3 Tage in Venedig verbracht, viel gesehen und erlebt und die Stadt genossen. Zwar mit vielen anderen Menschen auch, aber es war eigentlich noch ganz erträglich in der Woche vor Pfingsten. Und ruhige Plätze und Gassen findest du allemal.
Warst du schon einmal in Venedig? Wie hat dir die Serenissima gefallen?
2 Comments
Carsten Buschick
Hochinteressant. Macht Lust auf einen Besuch.
Karen
Unbedingt. Das musst du einfach einmal sehen.
LG