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Fernweh 2021 – da war doch noch was?

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Fernweh 2021 – da war doch noch was? Eine Blogparade, initiiert von Sabine von Ferngeweht, hat die Frage gestellt, ob wir derzeit akut unter Fernweh leiden. Ja, wie ist das eigentlich? Leide ich unter Fernweh?

Meine Gedanken dazu erzähle ich dir hier. Was bedeutet Fernweh 2021 für mich momentan? Fehlt mir das Reisen in die Ferne? Was unternehme ich, um die Zeit zu überbrücken, bis Reisen endlich wieder möglich wird?

Mit diesem Beitrag nehme ich außerdem an der Blogparade Fernweh 2021 von Sabine von Ferngeweht teil.

Was ist Fernweh?

Ich versuche es erst einmal mit einer Wortklärung: Fern steht ja im Gegensatz zu nah, also etwas weit Entferntes.

Weh ist ein altes Wort für Leid und Schmerz. Da haben wir den Salat: Das Leid über weit Entferntes? Der Schmerz über die Ferne? Wohl nicht so ganz. Also heißt es recherchieren.

Der Begriff Fernweh wurde im Gegensatz zum Begriff Heimweh geprägt, einem viel älteren Wort. Schöpfer des Begriffes Fernweh ist ein Fürst, nämlich Hermann Fürst von Pückler-Muskau. (Bei Fürst von Pückler muss ich immer an Eiscreme denken, das nur am Rande.) Als Weltreisender meinte er damit die menschliche Sehnsucht, vertraute Verhältnisse zu verlassen und sich die weite Welt zu erschließen.

Na ja, von unseren vertrauten Verhältnissen haben wir ja seit über einem Jahr mehr als genug gesehen. Da kommt schon Sehnsucht auf nach etwas mehr Weite.

Fernweh im Lockdown – mein Gefühl

Im März 2020 begann der erste Lockdown wegen der Corona-Pandemie. Mit dem Lockdown kam es dann auch zu den ersten Absagen von Reisen.

Die erste Absage betraf eine Busreise nach Berlin, die wir ausprobieren wollten. Darüber hätte ich gerne einen Blogbeitrag geschrieben. Und Berlin weckt natürlich immer Sehnsucht.

Das nächste war eine Tour zu einer großen Geburtstagsfeier nach Frankfurt, die auch abgesagt wurde. Gar nicht weit weg, aber sogar nah konnte doch sehr fern und unerreichbar sein.

Schließlich konnten wir nicht wie geplant über Ostern nach Mallorca reisen. Das traf uns schon sehr hart. Zusätzlich kam natürlich das Gefühl des Eingesperrtseins dazu, und wir konnten niemanden mehr treffen.

Nicht mehr selbst bestimmen zu können, wann und wohin man reisen möchte, das war schon seltsam. Aber immerhin hatten wir noch gerade vorher, im Februar, eine wunderbare Genusswoche in Moncé in Frankreich verbracht. Die Erinnerung daran half sehr.

Nicht jammern, Alternativen suchen

Aber es half ja nichts. Jammern schon gar nicht. Also mussten Alternativen her. Und die gab es ja wirklich.

Terrasse und Garten

KAREN ON TOUR
Fernweh 2021 – auf der heimischen Terrasse ist es auch schön

So konnten wir natürlich herrliche Sonnenstunden auf unserer Terrasse und im Garten verbringen und sie mal so richtig genießen. Uns war sehr bewusst, dass wir es damit wirklich noch sehr gut hatten und besser als viele andere.

Lange Spaziergänge in der Umgebung

Außerdem gab es lange Spaziergänge in der unmittelbaren Umgebung. Seitdem kennen wir eigentlich jeden Feldweg um unseren Ort herum ziemlich gut. Das war wirklich schön und man sollte es viel öfter tun, anstatt immer nur irgendwohin zu fahren. Die unmittelbare Umgebung ist auch sehr schön und ungerechterweise nicht so beachtet.

KAREN ON TOUR
Fernweh 2021 – lange Spaziergänge in der unmittelbaren Umgebung

Tagesausflüge und Fahrradtouren

An Pfingsten durften wir dann schon wenigstens mal unsere unmittelbare Umgebung verlassen und wir lernten die wunderschöne Stadt Burghausen kennen. Im Sommer schließlich entdeckten wir E-Bikes für uns, mit denen wir dann ganz andere Reichweiten erzielten.

KAREN ON TOUR
Fernweh 2021 – Burghausen
KAREN ON TOUR
Fernweh 2021 – mit den E-Bikes am Chiemsee

Das alles half uns doch ziemlich gut über den Lockdown hinweg, zumal auch die Biergärten im Sommer wieder öffnen durften. Aber natürlich hätten wir uns gewünscht, eine weite Reise planen zu können.

Corona und die Reise nach Mallorca

Im Sommer trauten wir uns und reisten nach Mallorca. Natürlich unter Einhaltung aller Regeln auch vor Ort, auch dort haben wir uns nicht viel anders verhalten als zu Hause. Aber es war ein Lichtblick und Highlight des Jahres zu einem Zeitpunkt, als auch hier viele glaubten, das Schlimmste sei überstanden.

Das war aber nicht so. Die zweite Welle rollte und mit ihr wieder Absagen von geplanten Touren, Ausflügen, Plänen.

Und jetzt? Fernweh 2021?

Inzwischen sind wir in der dritten Welle angekommen. Aber auch in der anlaufenden Impfkampagne. Vor ein paar Tagen haben wir eine erste Impfung erhalten, die zweite folgt im Juli. Kommt mit ihr die Befreiung? Wir werden sehen.

Aufgrund der niedrigen Corona-Inzidenzen auf Mallorca haben wir es gewagt, eine weitere Reise auf unsere Lieblingsinsel anzutreten. Auch diesmal haben wir uns an alle Regeln gehalten, mit viel Vorsicht ging das wunderbar.

Aber die Sehnsucht bleibt. Die Sehnsucht nach einer weiteren Reise, nach exotischen Zielen, nach Orten, wo ich noch nie war. Irland, Südafrika, Singapur, noch einmal Hawaii, Spanienrundfahrt … die Liste ist lang mit Zielen, zu denen ich möchte. Bilder helfen, wecken aber auch noch mehr Sehnsucht.

KAREN ON TOUR
Fernweh 2021 – Traum von Kuba

Fazit

Fernweh 2021 ist für mich nicht anders als Fernweh 2020 und ist definitiv vorhanden. Aber für mich bedeutet das mindestens ebenso auch eine stille Sehnsucht nach Freiheit, die eben auch verbunden ist mit Sehnsucht nach mehr Nähe. Nähe zu lieben Menschen, die ich schon lange nicht mehr gesehen oder umarmt habe. Nähe zu Ereignissen und Events, die es jetzt nicht gibt. Denn nah kann auch ganz schön fern sein!

Wie geht es dir mit dem Fernweh? Welche Alternativen hast du gefunden? Was vermisst du am meisten? Darüber wüsste ich gerne etwas von dir. Schreibe doch einen Kommentar.

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