In den Harz - 8 Reisetipps für Naturliebhaber und Entdecker
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In den Harz – 8 Reisetipps für Naturliebhaber und Entdecker

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Werbung für den Harzer Tourismusverband e.V.

Endlich geht es wieder raus. Urlaubsgebiete dürfen wieder öffnen, die Planung kann beginnen. Aber wohin soll es gehen? Volle Küste oder lieber Natur und Abenteuer? Wo fahren nicht alle hin? Wo ist viel Platz? Da habe ich einen Tipp: Ab in den Harz! Natur pur im Harz.

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In den Harz – Nationalpark Harz | ©Harzer Tourismusverband

Die Küste ist voll, im Harz ist Platz

Die Küstenorte erwarten für den Frühsommer und Sommer einen Urlauber-Ansturm, der Harz sieht immerhin „Licht am Horizont“. An der Küste liege nach Auskunft des niedersächsischen Tourismusverbands die Auslastung schon bei 90 Prozent. Anders ist es noch im Harz. Hier ist viel Platz.

Der Harz

Kleine Städtchen mit viel Geschichte und Fachwerkhäusern, ein endlos scheinender Wald, großartige Berge und Täler, geheimnisvolle Schlösser und Burgruinen, spannende Erlebnisse und eine idyllische Atmosphäre – das alles und noch viel mehr hat der Harz zu bieten.

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In den Harz – Karte

Einige Fakten

Der Harz ist das höchste Mittelgebirge in Norddeutschland, sein höchster Berg, der Brocken, reicht bis auf 1141 Meter hinauf. Die Region ist ziemlich groß und erstreckt sich über drei Bundesländer, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen. Viel Fläche heißt viele Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und für viele andere Aktivitäten.

Der Harz gehört sicherlich zu den schönsten Reisezielen Deutschlands und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

In den Harz: Eine Insiderin gibt Reisetipps

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Uli – Eine Harzerin in Kiel

Für die besten Harz-Reisetipps habe ich eine wahre Expertin gefunden, Uli Seehase-Harbs, die Harzerin in Kiel. Aufgewachsen in Ballenstedt, lebt sie seit fast 30 Jahren in Kiel. Ihr Herz hängt aber nach wie vor am Harz, dem Ort ihrer Kindheit, ihrer Familie und Freunde. Deshalb zieht es sie immer wieder dorthin.

Tipp 1: Quedlinburg

Ulis erster Tipp ist die UNESCO – Welterbestadt Quedlinburg am Nordrand des Harzes. Uralte Fachwerkhäuser, über 2000 sollen es sein, bilden ein Flächendenkmal, eines der eindrucksvollsten in Deutschland.

Ein geschlossener mittelalterlicher Stadtgrundriss, der riesige und einzigartige Bestand an Fachwerkhäusern zeigen mehr als sechs Jahrhunderte Fachwerkbau. Ein Traum und atmosphärisch kaum zu überbieten.

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In den Harz – St. Nikolaikirche Quedlinburg mit Fachwerkhäusern

Die Stiftskirche St. Servatius mit ihrem Domschatz, die tausendjährige Wipertikirche und die Reste des Marienklosters auf dem Münzenberg erinnern an die Königswahl des Sachsenherzogs Heinrich im Jahre 919. In seiner Lieblingspfalz auf dem Quedlinburger Schlossberg wurde er 936 begraben. In dieser Osterpfalz der ottonischen Kaiser fanden mehr als 100 Jahre lang Hoftage und Synoden in Quedlinburg statt.

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In den Harz – Schlossberg Quedlinburg (pixabay)

Gerne unternimmt Uli nachts einen Rundgang durch die geheimnisvoll erleuchtete Stadt. Besonders verlockend der Hölle-Pölle-Stieg. Und auch tagsüber laden kleine Läden und Cafés die Besucher ein.

Ein Beispiel dafür ist das 7-Häuser-Café, das sich tatsächlich über 7 Fachwerkhäuser erstreckt. Die Pfarrhaustorte sieht umwerfend lecker aus.

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In den Harz – soooo lecker

Mehr zu Quedlinburg kannst du hier lesen:

Lesetipp: Quedlinburg in Sachsen-Anhalt – 1 Harz Wochenende

Tipp 2: Burg Falkenstein

Die wuchtige Burg Falkenstein liegt auf einem Bergsporn über dem Selketal. Sie ist eine der ältesten, eindrucksvollsten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen des Harzes und geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Das Idealbild einer Höhenburg.

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In den Harz – Burg Falkenstein (pixabay)

Ulis besonderer Tipp hier: Schau dir den Falkner an bei einer Vorführung.

Tipp 3: Hexentanzplatz Thale

Nicht versäumen solltest du den Hexentanzplatz in Thale, ein Felsplateau mit grandioser Aussicht und eines der beliebtesten Ausflugsziele im Harz. Er ist zwar touristisch, bietet aber auch eine Menge: Hinauf kommst du mit einer Kabinenbahn, du hast fantastische Ausblicke, es gibt ein Bergtheater, einen Tierpark, eine Allwetterrodelbahn.

Fest der Feste: die Walpurgisnacht

Und natürlich ist es der Schauplatz für das größte Ereignis auf dem Hexentanzplatz: In jedem Jahr am 30. April zur Walpurgisnacht sammeln sich die Hexen und Teufel auf dem sagenumwobenen Platz und feiern. In jedem Jahr gibt es ein Programm aus Live-Musik, Lasershow und Höhenfeuerwerk für an die 10.000 Besucher – die Mehrzahl von ihnen schaurig verkleidet als Hexe, Teufel oder Fantasiefigur.

Die Walpurgisnacht wird überall im Harz gefeiert, ist das Feier-Highlight schlechthin. Laut Uli muss man einfach nachts durch den Harz fahren und feiert einfach in jedem Ort.

Tipp 4: Die Rosstrappe über dem Bodetal

Die sagenumwobene Rosstrappe liegt hoch über dem Ausgang des Bodetals mit großartigem Ausblick auch zum Hexentanzplatz und bei schönem Wetter sogar bis zum Brocken.

Gemeint ist ein 403 Meter hoher Granitfels, der als eine der großartigsten Felsformationen nördlich der Alpen gilt. Auf dem Felsen befindet sich eine Vertiefung, die einem riesigen Hufabdruck ähnelt. Natürlich ranken sich seit Jahrhunderten zahlreiche Sagen und Mythen um den Felsen. Die bekannteste Sage erzählt von der Entstehung des Hufabdrucks.

Unweit des Trappefelsens finden sich die Überreste der Winzenburg, einer 25 Hektar großen Fliehburg mit etwa 500 m langer Wallanlage aus Felsblöcken und Erdaufschüttung. Der Wall bot in Notzeiten Schutz für Mensch und Tier, gleichzeitig bildete er wahrscheinlich einen abgegrenzten Bereich heidnischer Götterverehrung.

Die Sage von der Rosstrappe

Die Königstochter Brunhilde wurde vom wilden Böhmenkönig Bodo verfolgt, der sie gegen ihren Willen heiraten wollte. In ihrer Todesangst wagte die Prinzessin den tollkühnen Sprung vom Hexentanzplatz über die tiefe Felsenschlucht des Bodetals.

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In den Harz – Die Rosstrappe (pixabay)

Dabei prägte sich der Huf ihres Rosses auf dem gegenüberliegenden Felsplateau tief in den Stein. Bodos Pferd hingegen versagte und stürzte mitsamt Reiter in den Fluss. Dort bewacht er, in einen schwarzen Hund verwandelt, noch heute die Krone der Königstochter, die diese bei dem Sprung verlor.

Tipp 5: Sagenhafte Teufelsmauer

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In den Harz -Teufelsmauer (pixabay)

Zwischen Ballenstedt und Blankenburg erstreckt sich die Felsformation Teufelsmauer auf etwa 20 km Länge. Sie ist heute ein spannendes Ziel und kann in Weddersleben auf einem an ihr entlang verlaufenden Weg bewandert werden. Die hoch aufragenden Felsen siehst du schon von Weitem.

Die Sage von der Teufelsmauer

Der Sage nach entstand die Teufelsmauer nach einem Vorschlag des Teufels an Gott, die Welt unter sich aufzuteilen. Gott willigte unter der Bedingung ein, dass der Teufel die Mauer vor dem ersten Hahnenschrei, also innerhalb einer Nacht, vollenden müsse. Während der nächtlichen Bauarbeiten kam eine Bäuerin, die einen Hahn mit sich trug, an der Mauer vorbei und erschrak so sehr vor dem Teufel, dass der Hahn krähte. Der Teufel glaubte nun, die Nacht sei bereits vorbei, und zerstörte daraufhin die fast fertige Mauer.

Tipp 6: Wandern im Harz – Wandernadel mit Pass

Kein Harz-Besuch ohne Wandern. An insgesamt 222 Plätzen im gesamten Harz stehen die Stempelstellen der Harzer Wandernadel für dich bereit. In der Nähe von romantischen Waldgaststätten, rustikalen Schutzhütten und einer Vielzahl von interessanten Aussichtspunkten sind sie zu finden.

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In den Harz – Wandern in herrlicher Natur (pixabay)

Mit der Harzer Wandernadel kannst du den gesamten Harz erwandern oder eben auch nur in bestimmten Gebieten Stempel ergattern. Dabei sind aufregende, anstrengende, aber auch einfacher erreichbare Ziele und Plätze und viele Burgen und Ruinen zu entdecken. Und natürlich wanderst du durch die herrliche Natur des Harzes.

Tipp 7: Herzrasen garantiert: Hängebrücke, GigaSwing und mehr

An der Rappbodetalsperre findest du die vielleicht wagemutigsten und verrücktesten Aktivitäten, die der Harz zu bieten hat: eine atemberaubende Hängebrücke, der GigaSwing genannte Pendelsprung direkt darunter und ein Wallrunning á la James Bond direkt daneben. Harzdrenalin wird das genannt, wie passend.

Die Hängebrücke

Es braucht nicht einmal Höhenangst, um sich auf der Titan-RT genannte Brücke unwohl zu fühlen – da reicht der normale Überlebenswille. Die Brücke ist nicht nur lang, hoch und wackelig, man geht auch noch auf Gitterrosten, durch die man so herrlich in die Tiefe schauen kann.

Die Superlativ-Brücke spannt sich inmitten des Rappbodetals über die Bode. Die filigrane Seilkonstruktion wurde 2017 fertiggestellt und krallt sich in den Schieferfelsen beider Talseiten. Der Laufsteg hat ein hohes Geländer und ist seitlich durch Edelstahlnetze verschlossen. Nichts für schwache Nerven. Schwindelfrei musst du wohl sein, sonst packst du es nicht.

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In den Harz – Die Hängebrücke über der Bode (pixabay)

GigaSwing

Direkt unterhalb der Hängebrücke befindet sich ein Erlebnis der besonderen Art für Adrenalin-Junkies. Der GigaSwing ist der spektakulärste Pendelsprung Europas. Dort können sich Menschen an einer Zipline befestigen lassen und als lebendige Seilbahn mehr als einen Kilometer hoch in der Luft zur anderen Seite sausen. Allein oder im Tandem stürzen sich die Mutigsten aller Harzbesucher in dieses Abenteuer. Geöffnet ist nur von April bis Oktober.

Wallrunning

Und wenn das noch nicht reicht: du kannst sogar, man kennt so etwas von James Bond, an einer Staumauer hinaufklettern: Wallrunning an der Staumauer Wendefurth bei Thale. Auch das Wallrunning ist im Winter geschlossen.

Tipp 8: Badespaß geht auch

Nach so viel Adrenalinausschüttung ist dringend Erholung nötig. Und das geht natürlich auch im Harz, bevorzugt nennt Uli da die sogenannten Badeteiche. Es sind aber eher kleine bis mittlere Seen, an denen Baden und auch Campen möglich sind. Beispielsweise gibt es den Bremer Teich mit Camping oder den Osterteich als Waldbad.

Waldbad Osterteich Gernrode

Der Osterteich Gernrode ist ein Stauteich am östlichen Ortsausgang von Gernrode in Richtung Ballenstedt. Mit ausgezeichneter Wasserqualität bietet er eine gesunde Alternative zu gechlorten Freibädern: ca. 1,5 Hektar Wasserfläche, Badeinsel, Sandstrand, Liegewiese, Beachvolleyballplatz, Raum für weitere sportliche Aktivitäten.

Das waren Ulis Tipp für eine Reise in den Harz.

Fazit

Küste oder Berge? Dicht an dicht an der Düne oder Platz im Harz? Der Harz bietet eine sehr vielseitige Alternative zum Urlaub am Meer. Gerade mit den Tipps der Harzerin Uli kann das ein ganz toller Urlaub werden. Ab in den Harz kann ich da nur sagen.

Warst du schon mal im Harz? Welche Erfahrungen hast du gemacht? In welcher Gegend warst du? Über Kommentare würde ich mich freuen.

Die Fotos, wenn nicht anders gekennzeichnet, stammen von Uli Seehase-Harbs.

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