Jardines de Alfabia Mallorca - Super in der Sommerhitze
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Jardines de Alfabia Mallorca – Super in der Sommerhitze

4.5
(12)

Achtung Plattitüde: Im Sommer ist es auf Mallorca heiß. Ach was!

Aber jetzt kommt meine Überraschung: Es gibt einen Ort auf Mallorca, der auch bei größter Hitze Erfrischung und Schatten, Abkühlung, Ruhe und Entspannung verspricht. Das ist/sind die Gärten von Alfabia, die Jardines de Alfabia.

Jardines de Alfabia

Du findest eine Kombination aus Landhaus, Park und Garten. Und überall plätschert, fließt und springt das Wasser, ob in kleinen Teichen, Kanälen, Zisternen oder Springbrunnen. Das ist Gartenkunst vom Feinsten und jeder Tropfen Wasser wird bis zum Letzten genutzt.

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Eine Platanenallee führt vom Parkplatz hin zu den Jardines de Alfabia

Warum Jardines – Gärten (Plural)?

Die gesamte Anlage ist gar nicht einmal so besonders groß, du musst nicht befürchten, viele Kilometer laufen zu müssen. Wir haben uns ungefähr 2-3 Stunden dort aufgehalten. Dennoch ist es nicht nur ein Garten, sondern tatsächlich sind es viele Gärten, die sich ergänzen, ineinander übergehen, aber auch ganz unterschiedlich angelegt sind und unterschiedlichen Zwecken dienen. Die Jardines de Alfabia sind ein großartiges, beeindruckendes Glanzstück mediterranen Gartenbaus.

Etwas Geschichte

Die Gärten

Die Gärten und die gesamte Anlage haben eine 800-jährige Geschichte. Der einflussreiche und offenbar auch kluge Wesir Ben Abet durfte diesen Besitz behalten, weil er vorausschauend den christlichen König Jaume I. bei der Rückeroberung Mallorcas von seinen muslimischen Glaubensbrüdern unterstützt hatte. Mit maurischem Wissen über Gartenbaukunst verwandelte er anschließend mit klug angelegten Wasserwegen und Zisternen, gespeist aus einer noch heute existierenden Quelle, das Anwesen in eine Oase aus unterschiedlichsten Bäumen, exotischen Pflanzen und blühenden Sträuchern.

Das Herrenhaus

Das eindrucksvolle Herrenhaus mit Bibliothek und historischen Möbeln stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der heutige Zustand wurde, nach Rückeroberung durch die Spanier, im 17. Jahrhundert ausgebaut. Das alte Herrenhaus erhielt um einen quadratischen Innenhof herum weitere Wirtschaftsgebäude wie Stallungen, Scheune und Ölmühle, die heute alle besichtigt werden können.

Noch heute gehört diese Gutsanlage einer alten, einflussreichen mallorquinischen Adelsfamilie.

In den Gärten

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Jardines de Alfabia – das Kassenhaus

Wir hatten uns schon online die Tickets reserviert und mussten sie jetzt nur noch am Kassenhäuschen abholen. Kleine Bändchen ums Handgelenk und Beschreibungen auf dem Handy inclusive.

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Jardines de Alfabia – Das große Eingangstor mit Durchblick in den Innenhof

Der Rundgang startet vor einem imposanten Tor, das den Eingang zum Innenhof und zu den Wohngebäuden bildet. Die beiden Treppen oder Podeste links und rechts dienten früher den Reitern dazu, ihre Pferde zu besteigen.

Doch zunächst steigst, ja schreitest du über eine imposante und von Phönixpalmen und Rosen gesäumte Steintreppe in den oberen Teil des Gartens. Links und rechts am Treppenrand erkennst du die kleinen Wasserkanäle.

Oben empfängt uns ein großes Wasserbassin – das Wasser ist hier Dreh- und Angelpunkt! Der Blick geht über die beeindruckende Berglandschaft Mallorcas.

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Ein Wasserkanal für die Treppe, gespeist aus einem Brunnen
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Jardines de Alfabia – Wasserbecken

Der Weg ist gut beschildert und führt entlang der zahlreichen Kanäle, vorbei an kleinen Teichen, Brunnen, Grotten und Wasserspeichern durch den zauberhaften Garten.

Highlight Säulengang mit Wasserspiel

Ein Highlight ist der Säulengang mit Pergola, welche von Kletterpflanzen wie der Glyzinie (Blauregen) und vielen weiteren bewachsen ist und einen kühlen Schatten wirft. Und das beste: alle 15 Minuten speihen die kleinen Wasserspeiher am Rande Wasserfontänen in einem Bogen über diesen Gang. Ein wahres Schauspiel, gespeist aus dem uralten Wassersystem der Anlage ohne Elektrik.

Der Garten ist eine mediterrane Oase mit verschiedenen Baum- und Straucharten, vielen Palmen, die reichlich Schatten spenden. Wunderschön sind die Agapanthus-Stauden, Hibiskus und Strelitzien, Bambushaine und knorrige Olivenbäume. Die Pflanzen werden versorgt über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, das auch zahlreiche Wasserspiele speist wie das obige.

Ein kleiner See und ein Seerosenteich laden zum Verweilen und Entspannen ein. Du spazierst entlang üppig blühender, hoch kletternder Bougainvilleas, vorbei an Rosenbeeten, kleinen und großen Palmen. In der Nähe des Herrenhauses gibt es einen kleinen Imbiss, sehr schön eingepasst in den Garten, wo du leckeren, frisch gepressten Orangensaft aus Orangen von der Anlage trinken kannst.

Im Herrenhaus

Dein weiterer Weg führt dich durch das Herrenhaus, das die Geschichte der Bewohner und Arbeiter in einer Ausstellung nachempfindet. Ausgestattet ist das Haus mit historischen Möbeln, mit unzähligen Alltagsgegenständen aus der Arabischen-, Gotischen-, Renaissance- und Barock-Zeit.

Durch eine reich verzierte Glastür im Salon blickst du z. B. in einen separaten kleinen Raum (Alkoven), in dem die spanische Königin Isabella II. 1859 einmal übernachtet hat. Das Herrenhaus vermittelt den Eindruck großen Reichtums und Überflusses, aber auch kultureller Vielfalt, den ich so gar nicht erwartet habe.

Der Innenhof – Clastra

Den Abschluss bildet ein von einer unglaublich großen Platane beschatteter Innenhof, in den man vom Haus aus gelangt. Dieser Hof (clastra), der mit landestypischen Steinen gepflastert ist, hat in der Mitte einen großzügigen Brunnen, auf den die Pflasterung von allen Seite zuläuft.

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Der Innenhof Clastra mit der riesengroßen Platane und dem Brunnen

Nebengebäude

Hineinschauen kannst du vom Hof aus auch in die Nebengebäude, so z. B. eine alte Ölmühle, die einen Eindruck von der mühsamen Ölproduktion bietet, die auf Lasttiere und menschliche Muskelkraft angewiesen war. Auch die Stallungen direkt daneben sind einsehbar. Alles wirkt wie ein Mikrokosmos, alles ist vorhanden, um die Bewohner des Gutes zu versorgen.

Auf dem Gelände werden neben den Nutzpflanzen wie uralten Oliven-, Orangen- und Zitronenbäumen auch Tiere gehalten. Sowohl die inseltypischen schwarzen Schweine als auch Esel, Schafe und Ziegen, aber auch Enten, Pfauen und Hühner gibt es.

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Jardines de Alfabia – Hier wohnen die Ziegen

Lage und Anfahrt

Wie kommst du hin? Die Jardines de Alfabia liegen am Fuße des Tramuntana-Gebirges, rechts direkt vor der Einfahrt in den Tunnel nach Sóller.

Von Palma aus erreichst du die Anlage über die Hauptstraße nach Sóller MA-11 mit dem Auto in ca. dreißig Minuten, es sind etwa 20 Kilometer. Rund 3,5 Kilometer nördlich von Bunyola warten die vielleicht schönsten Gärten Mallorcas auf deinen Besuch. Es stehen ausreichend Parkplätze direkt an der Anlage zur Verfügung.

Wer mit dem Roten Blitz, der historischen Bahn von Palma nach Sóller unterwegs ist, findet eine eigene Haltestelle direkt an den Jardines de Alfabia. Der Rote Blitz startet an der Placa Espanya in Palma und ist einen eigenen Beitrag wert.

Preise und Öffnungszeiten

Geöffnet vom 1. Juni bis zum 31. Oktober. Der Eintritt beträgt pro Person 7,50 Euro. Momentan sind die täglichen Öffnungszeiten noch eingeschränkt oder variieren auch. Du findest alle aktuellen Infos auf der Webseite unter www.jardinesdealfabia.com.

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Jardines de Alfabia – Blick vom Innenhof in die Platanenallee

Fazit

Unser Besuch in den Jardines de Alfabia hat uns begeistert und sich gelohnt. Gerade in der heißen Zeit überrascht das saftige Grün, die frische Luft und die geniale Wasserversorgung dieser wunderschönen Anlage. Es herrscht eine herrliche Ruhe, nur wenige Menschen kommen offenbar hierher.

Im späten Frühjahr, aber auch gerade für heiße Sommertage sind die Jardines de Alfabia das perfekte Ausflugsziel, weil sowohl die Gärten als auch das Haus sehr angenehm temperiert sind.

Den Eintrittspreis finde ich absolut angemessen, es ist nicht leicht, eine solche Anlage zu pflegen und in gutem Zustand zu halten, dafür zahlen wir doch gerne diesen Preis, oder?

Ich hoffe, dir Lust auf einen Ausflug zu einem der schönsten historischen Gärten Spaniens gemacht zu haben und freue mich über dein Feedback!

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